Change now! Neue Beautywelt statt alte Friseurwelt
Wow, diese Zeit bringt eine hohe Schlagzahl an Veränderungen mit sich! Diesen Change-Turbo erlebt auch Friseurunternehmer Oliver Schmidt in seinen Geschäften. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein, sieht der FMFM-Artist viele unterschiedliche Baustellen für das Friseurbusiness. Für ihn ist es also keine Frage, OB sich Friseursalons entwickeln müssen, sondern nur WIE. Und vor allem: WIE SCHNELL? Olivers Plädoyer für strategisches Agieren und Gelassenheit.
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„Vor allem in den letzten Monaten habe ich das Gefühl, dass die Welt sich im Zeitraffer verändert – und mit ihr natürlich auch die Menschen und ihre Bedürfnisse. Wir Friseure erleben es, unsere Mitarbeiter und selbstverständlich auch unsere Kundinnen und Kunden. Ob es ihre Besuchsfrequenzen sind, die sich deutlich verlängern, oder eine Mode, die keinen regelmäßigen Friseurbesuch nötig macht, oder Teammitglieder, die nach freierer Entfaltung oder flexibleren Arbeitszeiten streben – es ist deutlich spürbar, dass vieles im Umbruch ist. Und eines scheint völlig klar: der sich wandelnde Zeitgeist wird immer stärker sein als der eigene Wunsch, die Welt so zu erhalten, wie wir sie kennen. Derart viele Neuerungen auf einen Schlag mag eigentlich niemand. Schon gar nicht nach diesen anstrengenden Monaten. Sie machen Angst, überfordern uns bisweilen. Wo anfangen? Wo aufhören? Was kommt sonst noch alles? Es gab viele Jahre, in denen in unserer Branche immer wieder glasklare neue Konzepte geboren wurden: mal waren es Luxuskonzepte, mal Zehn-Euro-Läden, mal Cut&Go-Salons. Momentan fühlt es sich wieder so an, als würde uns ein Umbruch mit noch größerer Spannbreite ins Haus stehen. Ich sehe, dass sich die alte Friseurwelt in eine neue Beautywelt transformieren muss. Daher ist es keine Frage: Wer sein Salongeschäft auch in Zukunft erfolgreich führen möchte, muss sein Unternehmen entwickeln!
Erkenntnisse schrittweise umsetzen
Als Saloninhaber nehme ich diese Herausforderung des Wandels an und befinde mich selbst mitten in einem Change-Prozess, der sich auf nahezu alle Bereiche meines Unternehmens auswirkt. Warum? Weil ich keine Alternative zu diesen nötigen Veränderungsprozessen sehe. In einer Zeit, in der Frisuren für Kund*innen weniger Statussymbol, sondern vielmehr ein Ausdruck von „Ich will so aussehen, wie ich mich fühle und wie ich bin“ ist, wird es für Salons mit klassischer Menükarte allein mit den Positionen ‚Waschen Schneiden, Färben, Föhnen‘ eng. Und ganz ehrlich: Es sind wahrhaft viele Baustellen, die ich inzwischen ausgemacht habe. Aber ich gehe diese Veränderungen in einzelnen Bausteinen an und suche Schritt für Schritt schlaue Lösungen für einzelne Fragen, die sich mir stellen. Denn häufig stößt eine Erkenntnis eine neue an. Ein Beispiel: Ich frage mich, was eine Kundin in den Salon locken könnte, die vielleicht sogar ihr graues Haar rauswachsen lässt und die nicht einmal ihren lässig durchgestuften Bob regelmäßig nachschneiden muss? Eine Antwort darauf lautet für mich: indem sie im Salon neben einem tollen Styling Inspirationen oder völlig neue Dienstleistungen für ihren jeweiligen Lebensstil findet! In Folge müssen nicht nur die Themen Beratung und individuelles Serviceangebot neu gedacht werden. Wir Friseure sind aufgefordert, eine Top Performance in so vielen Bereichen abzuliefern. Daher werden auch Fragen wie „Wie können Mitarbeiter diesen Typ Kund*innen als eine Art Lifestyle-Berater beraten?“ oder „Welche Zielgruppen können wir über unsere klassischen Kunden hinaus ansprechen?“ relevant. Oder auch: „Welche ‚neuen‘ Chefs braucht es, um solch modern und neu aufgestellte Teams überhaupt zu führen?“ Diese Aspekte wollen konsequent durchdacht und sinnvoll beantwortet sein.
Zukunft aktiv gestalten
Es sind also jede Menge Herausforderungen, die wir Friseure in den kommenden Jahren zu bewältigen haben. Aber genau in dieser Neugestaltung liegen auch unsere großen Chancen! Mit entsprechendem Coaching können wir einzigartige Salons kreieren, die unseren Fingerabdruck tragen. Und keine Angst: Wenn die Veränderung einmal in Gang kommt, greifen oft viele Rädchen automatisch ineinander. Ich vertraue da auf ein Prinzip, das meiner Erfahrung nach mit der Zeit eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Und das lautet: ‚Neues Denken führt zu neuem Handeln. Und neues Handeln führt zu neuen Erfolgen‘. Viele praxisnahe Tipps und Hintergründe zu den derzeit so wichtigen Themen wie „Neue Kunden und ihre Wünsche“, „Neue Mitarbeiterbedürfnisse brauchen neue Führung“ sowie „Salonkonzepte der Zukunft“ erfahrt Ihr in meinen nächsten Kolumnen-Beiträgen auf FMFM. In diesem Sinne: Lasst uns unsere Zukunft mit Freude und Energie gestalten. Change now!
Herzlichst, Euer Oliver Schmidt
Wie steht es eigentlich um den Friseur-Beruf? Mehr zum Thema: „Traumberuf Friseur?“