Tobias Essig: „Das Ansehen des Berufstands Friseur hat in der öffentlichen Wahrnehmung gewonnen.“

Mit welchen drei Emotionen würdest du das Jahr 2020 beschreiben? Überraschung, dass so eine Situation überhaupt eintreffen kann. Ich hätte das nie geglaubt. Aber auch, welche Unterstützung wir von unseren Kunden und Kundinnen erfahren haben. Glück, dass ich den Lockdown gemeinsam mit meinem Team für die Vorbereitung danach nutzen konnte, so konnten wir bis heute gut weitermachen. Dass bisher alle Menschen um mich herum gesund geblieben sind. Wut über jeden, der die Situation auf die leichte Schulter nimmt und damit vor allem sein Umfeld gefährdet. Unternehmen, die Covid als Vorwand nehmen um langjährige Misswirtschaft zu covern und jetzt die Gelegenheit nutzen an die Wand zu fahren, oder vielleicht sogar noch „Kriegsbeute“ auf Kosten anderer zu machen. Wie hast du die herausfordernde Zeit des Lockdowns im März/April erlebt? Es war erst mal ein Schock, ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt passieren könnte. Ich habe mich aber sehr schnell gefasst und nach vorne gedacht, gehandelt und nach kreativen Lösungen gesucht, um meine Mitarbeiter, mein Geschäft und mich, so gut es geht in Stellung zu bringen und ready für unsere Kunden zu sein, wenn es weiter geht. Hat die Coronakrise auch irgendwelche positiven Auswirkungen auf dich persönlich? Auf der persönlichen Ebene sind meine sozialen Kontakte, auch mit Abstandhalten, eher intensiver geworden. Es ist sehr viel Raum für Kreativität und Visionen. Geschäftlich haben sich Partner und verzichtbare Kontakte schnell aufgeklärt. Das Ansehen des Berufstands Friseur hat in der öffentlichen Wahrnehmung gewonnen – ein positives Signal für die gesamte Branche. Eine schöne Bestätigung, dass ich das Richtige mache. Was ist – neben dem Ende der Pandemie – dein größter Wunsch für 2021? Darauf, dass ich meine wichtigsten Menschen ohne Bedenken in den Arm nehmen kann. Es wäre schön, wenn weltweit aus dieser Situation gelernt würde – es gibt so viel zu tun!