Coronakrise – Wie kann die Friseurindustrie helfen? Teil 2: Dr. Benjamin Erhardt, Fripac-Medis

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Nun ist es also soweit. Seit heute Mitternacht haben alle Salonbetriebe in Deutschland geschlossen. Überwiegend erleichtert zeigen sich die Friseure in den sozialen Medien und hoffen gleichzeitig auf großzügige Unterstützung seitens des Staats. Auch die Industrie, die sich jetzt natürlich ebenfalls neu aufstellen und drastische Sparmaßnahmen ergreifen muss, ist dennoch gefordert, ihre Kunden zu beruhigen, zu entlasten und bei der Stange zu halten.

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Im zweiten Teil unserer Interviewreihe haben wir Dr. Benjamin Erhardt, Geschäftsführer der Fripac-Medis GmbH in Spiegelberg, zur IST-Situation befragt. Die Fripac-Medis, mit exklusiven Keymarken wie Panasonic, Olivia Garden, Denman und Parlux, beliefert bekanntlich nicht direkt die Friseure, sondern den Groß- und Versandhandel.

Herr Dr. Erhardt, finden Sie es richtig, dass alle Friseurbetriebe aufgrund der Corona-Pandemie nun geschlossen wurden? Dr. Benjamin Erhardt: Ja! Ich bin „Doktor der Statistik“. Und rein statistisch gesehen besteht bei einem Abstand von weniger als 2 Metern definitiv eine Ansteckungsgefahr. Leider kann man niemandem die Haare schneiden oder färben und dabei diesen Abstand einhalten. Daher gibt es bedauerlicherweise auch keine Alternative zur Salonschließung. Im Gegenteil! Für mich ist es völlig unverständlich, warum die Salons nicht schon viel früher geschlossen wurden. Es geht schließlich um Leben und Tod – das darf niemand vergessen, egal, wie groß die wirtschaftliche Not ist.

Mit welchen Maßnahmen werden Sie als Industriepartner Ihre Kunden in dieser kommenden schweren Zeit unterstützen? B.E.: Als Geschäftsführer trage ich zuallererst Verantwortung für die Share- und Stakeholder von Fripac-Medis, das sind vor allem unsere 30 Mitarbeiter/innen. 

Natürlich werden wir mit unserem sehr kostenintensiven Eigenprojekt, dem Friseuronline-Magazin, www.fmfm.de, die Friseure auch weiterhin mit den aktuellsten Informationen über unsere Branche und jetzt insbesondere zur Coronakrise zeitnah versorgen, ihnen wertvolle Tipps zur finanziellen und psychischen Krisenbewältigung geben, aussagekräftige Meinungen von erfolgreichen Salonunternehmern widerspiegeln und dadurch versuchen zu beruhigen und Optimismus zu verbreiten. 

Ein kleines, aber wertvolles „Goodie“ konnten wir dennoch für unsere Kunden, den Großhandel, kurzfristig generieren! Denn Fripac-Medis hat erhebliche Anstrengungen unternommen, um Desinfektionsprodukte zu bekommen, die ja in vielen Geschäften seit Wochen begehrte Mangelware sind. Diese Produkte der Marke Isana Med werden wir – solange der Vorrat reicht – unseren Kunden zum Selbstkostenpreis überlassen und haben sie gebeten, das Produkt auch zu fairen Preisen an ihre Salonkunden weiterzugeben.

Wie sind Sie als Unternehmen in Sachen Krisenmanagement aufgestellt? B.E.: Zum Glück hervorragend, wobei wir es zugegebenermaßen mit unserem Firmensitz in einem „200-Seelen“-Teilort mit einer 3.000 Bewohnern umfassenden Gemeinde auch leichter haben als viele andere! Unser Hauptaugenmerk liegt wie oben schon gesagt auf unseren Mitarbeitern, die es nun nach bestem Wissen und Gewissen vor Ansteckung und Arbeitslosigkeit zu schützen gilt.