Undercut

Der Undercut ist eine recht radikale Frisur, die eher mutige Haarfans tragen. Dabei bleibt lediglich das obere Deckhaar länger oder ganz lang. Ab Ohrhöhe abwärts wird das Haar rundherum sehr kurz geschoren, im Extremfalls sogar nass ausrasiert.

Seinen ersten Siegeszug feierte der Undercut schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und hielt sich bis in die 1940er Jahre hinein. Seine große Beliebtheit bei der Hitlerjugend in Deutschland trug dem Schnitt im englischsprachigen Raum sogar den Beinamen „Hitler Youth Cut“ ein.  Danach verschwindet der Undercut in der Versenkung, aus der er erst mit der schwarzen Subkultur der 80er Jahre wieder auftaucht. Bis heute ist er eine Standardfrisur der Gothic-Szene, in der er sowohl von Männern, als auch von Frauen zu meist halblangem oder (sehr) langem Haar getragen wird. Auch in der zur schwarzen Szene gerechneten Metal-Subkultur ist der Undercut eine häufige Frisur. Inzwischen macht die Frisur aber auch außerhalb der Szene Karriere. Stars wie Miley Cyrus, Zachary Quinto und Avril Lavigne tragen den Undercut auch über den roten Teppich. Kein Wunder also, dass vor allem Männer, aber auch manch mutige Frau den Wunsch nach einem Undercut beim Friseur äußern.

Ein Vorteil des Undercuts: Man kann hervorragend damit spielen. So kann der untere kurze Teil auch mit Mustern ausrasiert werden. Wer es richtig extrem liebt, trägt an den Seiten sogar Tattoos. Aber auch das längere Deckhaar kann bei dieser Frisur wunderschön zur Geltung kommen. Die eher unauffälligen Seiten rücken das Deckhaar ins Rampenlicht, das dann zum Beispiel mit asymmetrischen Schnitten, Farbe oder frechen Styles mit Haargel, Wachs und Haarspray glänzen kann. Wer erst einmal schauen will, ob ihm der Undercut überhaupt steht, kann das seitliche Haar auch nah an den Kopf frisieren und mit Haarspray oder -lack fixieren. Wird der Fake-Undercut für schick befunden, geht man erst dann den Schritt, das Haar radikal zu kürzen.