fmfm Friseur des Monats: Bernd Heier
Vor etwa 30 Jahren begann Bernd Heier nach einer abgeschlossenen kaufmännischen
Ausbildung eine Lehre beim deutschen Welt- und Europameister der Friseure: Bernd Gress in
Esslingen. Darauf folgte die Meisterprüfung für das Friseurhandwerk, die er mit Bravour
abschloss. Neben seiner Friseurlaufbahn hat Bernd Heier aber auch einige andere Highlights
zu bieten. Lange Zeit war er als Künstler unterwegs, hat als OB-Kandidat an der Stuttgarter
Bürgermeisterwahl teilgenommen und ein Buch über sein facettenreiches Leben
geschrieben. Als Gast und Kandidat wirkte er bei unterschiedlichen Fernsehsendungen mit.
Gemeinsam mit einem Freund erkochte Bernd Heier sich beispielsweise den ersten Platz in
der Kochsendung „Topfgeldjäger“ mit Steffen Henssler und Frank Rosin. Mit über 50 Jahren
verwirklichte er schließlich im letzten Jahr seinen Traum und machte sich als erster Barbier in
Weilimdorf mit seinem eigenen Salon selbstständig.
Darüber habe ich mich in 2017 bisher am meisten gefreut… …dass Bosch mich angefragt hat, bei einem Leader-Shipevent mit unserem Pop-up-Store als Barber-Event teilzunehmen.
Das Besondere an meinem Salonkonzept ist… …rundum eine Wohlfühloase zu schaffen. Eintreten, die Jacken fallen lassen und in aller Ruhe ein Begrüßungsgetränk, ob heiß oder kalt, zu sich nehmen. Außerdem gibt es in meinen „Salon der Zukunft“ viele zusätzliche Services wie eine computergesteuerte Haarpflegeanalyse, ausgesuchte Print-Magazine sowie ein großes Portfolio an digitalen Zeitschriften, die meine Gäste entweder über die im Salon ausliegenden Tablets oder ihre eigenen Smartphones mit freiem WLAN lesen können. Termine werden bei uns 365 Tage 24 Stunden online gebucht. Für Stammgäste gibt es 10er-Karten mit erheblichen Vergünstigungen. Wir möchten, dass unsere Kunden eine tolle Zeit bei uns im Salon verbringen. Daher bieten wir ihnen auch kleine kosmetische Dienstleistungen wie Maniküre, Handmassage, Paraffinhandmaske und Augenpads an.
Meine Mitarbeiter motiviere ich mit… …freien Tagen, wenn sie einen Pokal bei Landesmeisterschaften holen 😉 Außerdem möchte ich als Vorbild mit bestem Beispiel vorangehen. Mit konstruktiven Gesprächen verfolgen wir eine ehrliche Kommunikation. Das ist mir besonders wichtig.
Das Thema Barber ist für mich… …ein unglaublicher Hype, der endlich dem Mann die notwendige Emanzipation zurückgibt, sich auch einmal in der Waagrechten 1-2 Stündchen zu entspannen.
Friseur und Barber bringe ich unter einen Hut, indem ich… …meinen Salon in zwei getrennte Bereiche eingeteilt habe. Einmal in einen dunkleren Herrenbereich und in einen klassischen stilvollen Damenbereich.
Darum gibt es in meinem Salon keinen Preisunterschied zwischen Damen und Herren… …weil sich die Zeiten längst geändert haben. Damen und Herren haben heute einen etwa gleichen Anspruch an einen Friseur. Der Mann in der Waagerechten beim Rasieren und die Damen mit den Foliensträhnen. Der Minutenpreis liegt bei uns ungefähr bei 1 bis 1,50 €. Bei Kunden mit langen Haare nehmen wir einen Langhaarzuschlag von 6-11 €. Egal ob Damen und Herren, der Preis bleibt immer gleich für die Leistung Schneiden.
Facebook und Instagram bedeuten für meinen Erfolg… …viel, denn direkter Kundenkontakt ist mir auch in den Sozialen Netzwerken wichtig. Wir sind für unsere Kunden da, ob direkt vor Ort oder virtuell.
Das müsste die Friseurindustrie noch erfinden… …friseurexklusive Marken, die nicht auf Ebay oder im Drogeriemarkt angeboten werden und eine Werbekampagne, die dem Friseuhandwerk ein absolutes neues Image verleiht.
Es lohnt sich, Friseur zu werden, weil… …man sich durch Weiterbildung und Seminare schnell von Mitbewerbern abheben kann.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich hier einen weiteren Salon eröffnen… …das zeigt sich in 2-3 Jahren, wenn die Zahlen mit der Unternehmensberatung, der Bank und meinem Steuerberater auf dem Tisch liegen. Dann kann bei mir alles möglich werden.
Ein Tag war für mich erfolgreich, wenn… …unsere Gäste zufrieden aus dem Salon gehen, unser Konzept verstanden haben und sich eine ehrliche Beziehung aufbaut.
Für unsere Branche wünsche ich mir… …dass es mehr Kollegen gibt, die wieder auf die Leistung und auf den Service im Tagesgeschäft umsteigen. Nicht mehr schneller, billiger und unpersönlicher. Sondern langsamer, genauer und menschlicher. Ich wünsche mir wieder mehr Wertschätzung für das Friseurhandwerk.
Wenn ich nicht Friseur geworden wäre, dann wäre ich heute… …Koch, mit genau so viel Leidenschaft. Dann hätte ich auch längst eine eigene Kochshow ;). Oder aber vielleicht wäre ich auch erfolgreicher Psychologe geworden ;).