Lange Bärte statt lange Gesichter – das war die Haare 2016!
Buntes Nürnberg! Die Friseurbranche traf sich in der Lebkuchenstadt zur Haare 2016. Ein Fazit von Gabriela Contoli.
Und schon wieder ist sie vorbei, die Haare 2016 – Fachmesse für Friseure, Barbiere, Kosmetiker und Nail-Designer mit Bayerischer und Deutscher Meisterschaft der Friseure sowie den German Barber Awards als Highlights. fmfm war für euch in Nürnberg unterwegs und hat die wichtigsten Ereignisse festgehalten. Mit über 40 Fotos in der Galerie unten.
Fotos: Robert Hund
Publikumsliebling – German Barber Awards
Sezer Soylu gewinnt die German Barber Awards 2016
Ein Award nach dem anderen brachten Akteure und Besucher am Sonntag gleichermaßen in Partylaune. Erklärter Publikumsliebling: Die German Barber Awards, zum zweiten Mal ausgerichtet und durchgeführt von 1o1Barbers. Cooles Konzept, noch coolere Akteure, der coolste Award der Messe – da stimmt einfach alles bei den Barbern! 15 Finalisten kämpften kollegial, gut gelaunt und kreativ um den Titel – gewinnen konnte aber nur einer, fast wäre es eine geworden! Sieger der Herzen des Publikums waren jedoch alle. Die Lichter waren schon aus an den Messeständen, als das Moderatorenteam Florian Auzinger und Carsten Speck am Sonntag kurz vor 19 Uhr den neuen Best German Barber kürte: Sezer Soylu, „Aux the Barber“, aus Augsburg löste Vorjaheressieger Marco Sailer ab. Jessyca Hartsoe, einzige teilnehmende Barbiere (heißt das so?), konnte den zweiten Platz belegen.
Meisterschaften
Die Deutschen Meister im Herrenfach
Auf der anderen Seite der Barberfraktion wurden am Sonntag die Deutschen Meister in den Bereichen Damen, Herren und Kosmetik ermittelt. Die Preisverleihung – es gab Pokale und Medaillen, die von den Vertretern des Zentralverbands, des Landesinnungsverbands Bayern und der BGW überreicht wurden – für meinen Geschmack einen Touch zu steif und bieder. Wobei die charmante Moderation von Antonio Weinitschke das Ganze ein wenig auflockerte. Ganz anders am Montag, als es um den Nachwuchs ging. Riesenstimmung und Applaus für die besten Lehrlinge! Motivierter und kreativer Nachwuchs. Das sehen wir doch gerne! Allerdings fanden auch viele Youngsters den Weg zum etwas versteckt gelegenen Verdi-Stand und machten offensichtlich erschreckend viel Gebrauch davon, sich über ihre Rechte als unterbezahlte und vermeintlich zu einseitig beschäftigte Azubis („Wir wollen was lernen und nicht nur Haare fegen!“) zu informieren. Wie immer dominierte die Jugend am Montag, und das war auch gut so! Auch wenn viele Aussteller sich – ebenfalls wie immer montags – die Beine in den Bauch standen und immer wieder ungläubig auf ihre Uhr starrten. Wenn nix zu tun ist, können Minuten schon mal zu Stunden werden!
Unternehmerin des Jahres
Julia Göring ist Unternehmerin des Jahres 2016
Unternehmerin des Jahres – diesen Titel hatten sich der Zentralverband und die Friseurwelt ausgedacht. 5 Finalistinnen warteten am Sonntag auf der Präsentationsbühne mit Spannung auf das Ergebnis. Julia Göring konnte sich am Ende über ihren neuen Titel und den großzügigen Preis freuen.
Shows und Vorträge
Tolle Performance auf der Showbühne – The Munich Hair Academy
Auf der Showbühne gaben sich namhafte Akteure wie das Team Drapalla, frontlook, die Munich Hair Academy oder Fondation Guillaume die Ehre. Hier ging es um Haare und nichts als Haare. Der lauschige Styling Circle bot Kulisse für interessante Vorträge und Präsentationen der von Ausstellern angeheuerten Akteure. Wer hier vorbeischlenderte, blieb z. B. an der Image Hair Group hängen, die mit ihrem Top Akteur Marco Overath die Neuheiten von Tondeo promotete. Hinter den unvermeidbaren aber auch verlässlich frequentierten Schnäppchenständen, befand sich, etwas stiefmütterlich platziert, der Kongressraum, in dem an beiden Tagen Vorträge zu friseurspezifischen Themen gehalten wurden.
Tops und Flops
Auch eher trockene Themen wie Kassensysteme können ihren Reiz haben!
Die Aussteller passten auch noch alle in diese eine Halle. Mit Platzhirsch Gieseke gleich am Eingang, 1o1Barbers natürlich, der FPE, der Tondeo-Gruppe und Hairhaus dürften die größten Anbieter der Haare 2016 wohl genannt sein. Das wichtigste Thema? Eindeutig „rund um den Barber“! Auffallend stark vertreten auch diverse Kassensysteme, allerdings sehr unterschiedlich präsentiert: Vom halbnackten Mann über seriöse Anzugträger bis hin zur Chilishote versuchten die Anbieter, Licht ins Dunkel dieser Materie zu bringen. Hier war eindeutig Aufklärung angesagt.
Was gar nicht ging? Ganz eindeutig das Catering! Ganze zwei Tränken und Nahrungsbeschaffungsmöglichkeiten für angekündigte 15.000 Besucher(innen). Einziger Vorteil: Weil 40 Minuten Wartezeit für ein Wasser den Besuchern eindeutig zu lang waren, gab es diesmal auch keine Schlangen vor den Toiletten. Zum Glück, denn die waren sowieso Lichtjahre entfernt. Das sollte für 2017 wirklich überdacht werden. Unglücklich auch die Terminwahl, viele Friseure fuhren lieber nach London als nach Nürnberg.
Mein Fazit der Haare 2016: Lange Bärte, kurze Wege (außer zu den Toiletten), viele Gewinner, wenig zu essen, kleine Messe, großes Barberkino!
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