Florian Auzinger über Barber: 50 % Dienstleistung, 50 % Verkauf

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1o1BARBERS/Benedikt Walther
Florian Auzinger. Der kann Mann.
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Florian Auzinger. Der kann Mann.

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Florian Auzinger ist Friseurmeister und Artistic Director der 1o1BARBERS. Wer ihn bei den Top Hair Trend & Fashion Days bei der Show „It’s a men’s world“ auf der Bühne moderieren sah, weiß: Der Mann hat das Barber-Business im Blut! Überzeugend, souverän und unterhaltsam ist er. Uns stand er Rede und Antwort zum aktuellen Boom-Konzept Barbershop!

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Warum sind Barber derzeit ein solches Trendthema?

Ich denke, wir leben in einer Zeit, die sich sehr stark auf das Äußerliche konzentriert. Dabei sind den meisten Menschen die Ausstrahlung und das öffentliche Auftreten sehr wichtig. Facebook und Instagram sind nur zwei Beispiele. Perfekt sitzende Anzüge, schöne Schuhe und Schmuck finden immer mehr Beachtung bei den Männern. Das gilt für alle Alters- und Gehaltsstufen und gehört nicht länger zum Luxus der oberen Zehntausend. Der Barbier trägt hier einen großen Teil bei, denn wie schon Wolfgang Joop sagte : ,,Du kannst anziehen, was du willst, dein Kopf schaut immer heraus’’. Es mag derzeit nach einem Boom aussehen, ich bin jedoch der Meinung, dass es eigentlich um ein Handwerk geht, das es seit hunderten Jahren gab und das nun wieder zum Leben erweckt wurde. Es hat wieder seinen Platz im Markt gefunden und festigt sich – und das langfristig. Wir bei 1o1BARBERS spüren diesen Aufwärtstrend Tag für Tag und unterstützen Barbiere bei ihrer Geschäftsentwicklung. Im Barbershop selbst geht es übrigens kaum um Trends. Es geht um Qualität, Präzision und um Dienstleistungen, die perfekt auf die männliche Kundschaft zugeschnitten sind. Viele interessierte (Unisex) Friseure und Friseurinnen kommen zu uns und möchten Seminare buchen, in denen sie das perfekte Rasieren neu erlernen, weil sie spüren dass die Nachfrage steigt.

Was fasziniert Dich am Barber-Konzept ?

Es ist ehrlich! Männer lieben es ihre Maskulinität auszuleben, ein guter Drink, ein interessantes Gespräch und ein perfekter Look – mehr braucht es nicht und Man(n) ist glücklich; sofern es um die Haare geht.

Arbeiten Barber anders als ein klassischer Herrenfriseur?

Ich denke, der Name Barbier, Barber oder Berber wird oft falsch verstanden und oftmals auf die Rasur reduziert. Im Kern sind wir klassische Herrenfriseure, die sich durch ihre Liebe zum traditionellen Handwerk positionieren. Was uns vom „normalen Herrenfriseur“ dennoch abhebt, ist einerseits das Angebot der Rasur und der Bartpflege, die verwendeten Werkzeuge (Netzstrommaschinen, Rasiermesser, etc.), die speziellen Produkte und natürlich auch das Auftreten und das Ambiente. Im Kern geht es bei uns um Herrenhaarschnitte, Bartpflege und um die Nassrasur mit dem Messer.

Welche Männer kommen zu Dir und was erwarten sie?

Mein jüngster Kunde war 1 und mein Ältester 99 und alle wollen das Gleiche, nämlich einen tollen Männerhaarschnitt. Die berufliche Stellung und die Größe des Portmonees sind egal, im Barbershop sind wir alle gleich und jeder bekommt den passenden Look für seinen Kopf.

Spielen Colorationen im Barbershop eine Rolle? Falls nicht: Wie funktioniert ein Salon ohne den Umsatzbringer Farbe?

Es ist ganz einfach, es heißt BARBER-SHOP! Dieses Konzept funktioniert idealerweise nach dem Schlüssel 50 % Dienstleistung und 50 % Verkauf. Wobei wir natürlich auch nur Produkte verkaufen, die „Mann“ auch benötigt, womit wir wieder bei der Ehrlichkeit wären. Coloration spielt aber durchaus auch eine Rolle. Es kommt immer auf das Konzept des Barbershops an. Es gibt schon Herrenkunden, die eine Coloration wünschen.

Wieso heißt es, dass Männer die pflegeleichteren Kunden seien?

Darüber könnte ich Romane schreiben, aber am einfachsten lässt sich das so erklären: Wenn Mann eine Hose benötigt, kauft er sich eine und wenn sie nicht mehr passt, muss eine Neue her – und all das ohne Umwege. Wenn ein Mann seinen Barbier des Vertrauens gefunden hat, dann vertraut er ihm auch und es gibt keinen Grund für ihn zu wechseln.

Wie funktioniert der Verkauf von Produkten bei Männern?

Wir Barbiere schaffen mit dem Haarschnitt eine Grundlage. Für die nächsten vier Wochen ist der Kunde aber selbst für sein Styling verantwortlich. Wir erklären ihm, was er benötigt, um daheim mit seinen Haaren zurecht zu kommen.

Was hat bei Dir persönlich die Initialzündung gegeben, sich nur noch auf Männer zu fokussieren?

Das hat schon in der Ausbildung angefangen und dabei geht es wahrscheinlich vielen meiner Kollegen ähnlich. Das Herrenfach stand schon immer auf dem ersten Platz für mich, aber wir mussten einfach warten, bis der Markt soweit war.

Vermisst Du manchmal Frauen im Salon?

Ganz und gar nicht! Denn raten Sie mal, wer die meisten Gutscheine für unsere Kunden kauft?

1o1BARBERS/Benedikt Walther