Was macht eigentlich…Hajo Weber Moek?

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Hajo Weber Moek
Hajo Weber Moek

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In dieser neuen Rubrik bei www.fmfm.de spüren wir regelmäßig Menschen auf, die unsere Friseurbranche intensiv geprägt haben und ihr immer noch verbunden sind. Wir beginnen mit Hajo Weber Moek, der u.a. in den 90er Jahren die damals innovative und hochwertige Naturhaarpflege Phytologie nach Deutschland brachte.

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Jahrzehntelang gehörte er zu den Top-Managern der internationalen Friseurszene. Hajo Weber Moek wurde im Bombenhagel des Jahres 1943 in Hamburg geboren, absolvierte seine Lehre in seinem Wunschunternehmen Schwarzkopf. Durch seine Mentoren, den unvergessenen Georg „Schorsch“ Brutscher und seinen Lehrpaten Kurt Schwarzkopf, lernte er die Friseurbranche kennen und lieben und stieg schließlich als Produktmanager ins Marketing der großen Endverbrauchermarken ein. Nach seiner Zeit in einer internationalen Full Service Werbeagentur als Kontakter für Colgate Palmolive und Chanel folgten viele Jahre für den dann am Familienunternehmen Schwarzkopf beteiligten Hoechst-Konzern. Als Geschäftsführer und Sanierer diverser Hoechst-Kosmetik-Auslandstöchter lebte und arbeitete er sehr erfolgreich mit seiner wachsenden Familie (3 Kinder und mittlerweile 4 Enkel) 20 Jahre in Portugal, Argentinien, Venezuela, Frankreich und Italien. Anfang der 90er Jahre baute er in Deutschland und Österreich als geschäftsführender Gesellschafter von Null auf Hundert die friseurexklusiven und erfolgreichen Phytologie Naturprodukte auf. Die Entscheidung des französischen Mehrheitskapitalgebers, nach 10 Jahren die Friseurexklusivität zu verlassen, wollte Weber Moek nicht mittragen. Er blieb jedoch der Friseurbranche treu und stellte für einige Jahre der Firma Goldwell seine profunden Kenntnisse als Unternehmensberater zur Verfügung, bevor er sich nach einem erfüllten Arbeitsleben mit seiner Frau am Mittelmeer zur Ruhe setzte.

 

Herr Weber Moek, wie geht es Ihnen?

Hervorragend! Ich habe mit Klarheit im Denken, gelebter Internationalität und das Weltgeschehen im Blick vier Bücher geschrieben. Dankbar fühle ich mich ausgeruht und bin immer noch neugierig auf das, was mir das wunderbare Leben bietet. Bei gutem Rotwein und klassischer Viola Musik werden mir wertvolle Freundschaften gepflegt und Pläne geschmiedet.

 

Vermissen Sie die Friseurbranche?

Vermissen, ja, vor allem die vielen ganz außergewöhnlichen Menschen und Freunde, die ich in den vielen Jahrzehnten treffen durfte. Denn Friseure bewältigen für mich eine der spannendsten und emotional herausfordernden beruflichen Leistungen in unserer Gesellschaft. Beim Friseur holt sich der Salonkunde Sicherheit, mehr gesellschaftliche Attraktivität und erhöhte Wettbewerbsfähigkeit im Auftreten. Der Wert des Friseurs als helfender „Schönmacher“ tendiert dazu unterbewertet zu werden. Der Friseurberuf verströmt sich in Kreativität und Hinwendung und erschöpft dabei ständig seine eigenen Batterien. Dieser Körper und Seele seiner Kunden nahestehende „Dienstleister“ mit dem einfühlsamen Händchen führt selber häufig ein bewegtes Leben auf der Suche nach etwas für sich selbst. Wie alle Kreativberufe braucht der Friseur als Kunsthandwerker periodisch modenahe Anregungen. Er sucht Zuwendung für seine „Batterien“, deren Füllung er ständig an seine Kunden weitergibt.

 

Was bewundern Sie am meisten am Friseurberuf?

Viele unterschiedliche Persönlichkeiten jeder Generation formen das ihnen wie uns allen leer gegebene Leben immer wieder mit ihren ganz erstaunlich mutigen Taten. Wie auf einer Treppe vom völlig unbeschriebenen Anfänger bis hinauf zum erfolgreichen Meister, Geschäftsführer und Friseur-Unternehmer. Das muss alles bewältigt werden, während jeder Einzelne die für alle Menschen typischen Probleme der verschiedenen Lebensphasen absolviert. Mir Wildnis- und Naturliebhaber drängt sich der Vergleich mit den immer gleichen Zügen der Lachsschwärme auf. Ich schaue von der Brücke in einen Fluss voller kraftvoll gegen den Strom ziehenden Kreaturen. Für den Friseur ist es ein Strom von weltweit wechselnden Kreativtrends, Geschäftsmodellen und Gefahren, die es in einem Wettbewerb schnellstens zu erkennen gilt. Manche scheitern trotz erheblichen Kraftaufwands erschöpft und gestrandet am Rande.

 

Welche drei Erlebnisse haben Sie in Ihrem (Berufs)-Leben besonders berührt?

Von großen Mentoren lernen zu können und dann zu erkennen, wer man selber ist und wie man reift und wirklich erwachsen wird. Als jugendlicher Boxer nach Niederschlägen wieder aufzustehen und als Hamburger Meister im Schwimmen zu akzeptieren, dass es noch größere Talente gibt. Die Erkenntnis, die Würde jedes Mitarbeiters zu respektieren und ihn kraftvoll wachsen zu lassen.

 

Was gefiel Ihnen früher in unserer Branche?

In der analogen Welt konnte man, wo man Überblick hatte, sicherer erkennen, worauf es jedem Original ankam.

 

Was gefällt Ihnen heute?

Die digitale Welt überschwemmt uns in Echtzeit sofort mit allem – fast nur mit Nachahmungen. Die Originale stechen deshalb weltweit und für Kenner blitzschnell heraus.

 

Was wünschen Sie den Friseuren im Jahr 2016 und für die Zukunft?

Dass absolut jeder Kunde, der den Friseursalon verlässt, glücklich und begeistert ist. Dass die Salonkunden denken, man hat mich dazu beraten, was mir steht und hat mir gemacht, was ICH mir wünsche. Dass Mitarbeiter und Inhaber angemessen gut verdienen und zufrieden sind. Dass Friseure sich ihre Identität und Entschlüsse nicht von Lieferanten definieren lassen. Dass es den Berufsvertretern gelingt, Berufssuchenden zu kommunizieren, dass Friseur sein einer der geilsten modenahen Handwerksberufe ist.