Sebastian Böhm: „Ich feiere mein drittes Leben!“
Gleich zweimal war Sebastian Böhm in den vergangenen beiden Jahren dem Tod bedrohlich nahe. Doch dank einer beispiellosen Welle der Solidarität konnte für den beliebten Promifriseur der Herzen eine geeignete Spenderin gefunden werden, die ihn im Kampf gegen den vorübergehend aussichtslos scheinenden Blutkrebs das Leben rettete.
Sebastian Böhm hat einen Salon in Magdeburg (Hairricane) und ist deutschlandweit bekannt durch seine zahlreichen TV-Auftritte wie z. B. bei Markus Lanz (ZDF) oder Guten Morgen Deutschland (RTL). Viele Prominente durfte der schillernde Star-Stylist bereits in Szene setzen wie z. B. „Tokio-Hotel“-Sänger Bill Kaulitz oder Pop-Ikone Shakira. FMFM-Redakteurin Gabriela Contoli erzählte er, wie es ihm nach der schwersten Zeit seines Lebens heute geht und über seine Pläne für die Zukunft.
Sebastian, ich freue mich so sehr, heute mit dir dieses Gespräch führen zu können! Wie geht es dir? Sebastian Böhm: Ich danke euch sehr für dieses Interview! Mir geht es heute soweit ganz gut – ein paar Zipperlein – aber ansonsten genieße ich den Sommer und erfreue mich an meiner neu gewonnenen Zeit.
Was war für dich bisher der schlimmste und schönste Tag in deinem Leben? S.B.: Puh, das ist eine sehr gute, aber ehrlich gesagt auch eine sehr schwierige Frage. Ich glaube, so genau kann ich das gar nicht beantworten. Wobei ich denke, der schönste Tag in meinem Leben bisher war der, als der erlösende Anruf kam, dass ich eine Spenderin habe und sie mir damit das Leben retten würde. Den schlimmsten Tag kann ich so gar nicht definieren – aber ich würde über den Tag meiner Diagnose noch den Tod meines geliebten Papas setzen.
Wem bist du für seinen Beistand in dieser schweren Zeit besonders dankbar? S.B.: Natürlich insbesondere meiner Family, meinen besten Freunden, meinem Team und dem „inner circle“, aber vor allem auch den Menschen da draußen. Und ganz weit vorne den Friseuren, die eine beispiellose Welle der Solidarität losgetreten haben und maßgeblich dafür mitgesorgt haben, dass meine Spenderin gefunden werden konnte.
Inwiefern hat dich die Friseurbranche dabei unterstützt? S.B.: In jeder Hinsicht, die du dir vorstellen kannst: über Social Media, TV, Radio, Flyeraktionen – einfach mit allem! Die Friseurbranche hat sich für mich stark und mobil gemacht, so dass die DKMS über sensationelle 4000 Anmeldungen registrieren konnte.
Welche mutmachenden Worte findest du für all diejenigen, die gerade die gleiche Hölle durchleben wie du sie durchlebt hast? S.B.: „Es lohnt sich IMMER, an Wunder zu glauben“!
Wie und mit welchen Gefühlen feierst du deine „Wiedergeburt“? S.B.: Ich liebe das Leben jetzt noch viel mehr, versuche wirklich jede Sekunde zu genießen und mache aus allem Schlechten nur das Beste, denn nur so kommen wir weiter. Schwarzmalerei hat in meinem Leben keinen Platz mehr.
Was nimmst du für dich persönlich aus dieser schweren Zeit mit? S.B.: Dass es sich immer lohnt, weiter zu machen, dass man gebraucht wird und braucht, dass Liebe die stärkste Triebkraft ist und dass das Leben einfach schön ist, mit all seinen Widrigkeiten und Herausforderungen.
Was ist für dich jetzt wichtiger, was unwichtiger als vor deiner Erkrankung? S.B.: Wichtiger sind einzelne Momente, Gefühle und die Menschen, die mir am nächsten sind. Unwichtiger sind Krisen, Konflikte und „bad vibes“.
Wie sind jetzt deine Pläne? Weiter mit Vollgas oder etwas bewusster? S.B.: Mit vollem Bewusstsein noch mehr Vollgas – natürlich mit dem nötigen Respekt vor dem eigenen Körper! Aber getreu dem Motto „Jetzt erst recht!“
Alles Gute, lieber Sebastian! Wir freuen uns, dich bald bei den FMFM-Artists willkommen zu heißen!