Droht ein Beauty-Beben? Dyson lanciert Haarpflege- und Stylingserie!

Wow! Mit Dyson wagt sich doch jetzt tatsächlich ein namhafter Elektro-Riese in das hart umkämpfte Terrain des Haarpflegemarktes vor – ein Markt, der bislang traditionell von Friseuren und Drogerien dominiert wird. Der Vorstoß in dieses Segment wirft spannende Fragen auf: Kann es dem Unternehmen mit Kultstatus gelingen, das Thema Haarpflege neu zu inszenieren – und vielleicht sogar zu einem Fetisch zu erheben? Mit einem einzigartigen Auftritt und einem klaren Alleinstellungsmerkmal will Dyson auf jeden Fall ab dem 26.08. den Haircare- und Stylingmarkt aufmischen!

Kult fragt nicht nach Preis

Fakt ist: Kein eingeschworener Lifestylefan kommt an Dyson so richtig vorbei. Beispiellos hat es diese Firma geschafft, zuerst Staubsauger und schließlich sogar Haartrockner zum Fetisch zu machen. Zu regelrechten Hypeprodukten, die zwar maßlos überteuert erscheinen – aber dennoch in Massen gekauft werden. Ich gebe offen zu: Auch ich finde den Dyson-Föhn großartig und habe ihn selbst. Ist er rein rechnerisch sinnvoll? Vermutlich eher nicht. Vor allem wenn man sechs Stück für einen Salon braucht. Doch diese Frage, scheinen sich die meisten Dyson-Fans bei aller Begeisterung für das Produkt erst gar nicht zu stellen. Und jetzt kommt also die passende Styling-Haarpflege zum Haartrockner an den Start. Zugegeben: Als ich die stylisch designten Flaschen erstmalig vor der Markteinführung gesehen habe, war ich einfach nur baff.

Sexy sind sie, die fünf echt stylisch designten Produkte, die Haarpflege und -Styling gekonnt miteinander verbinden wollen. Die Idee, Haarpflege derart sexy zu machen, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. Doch betrachtet man den Markt näher, wird deutlich, dass dieser Ansatz durchaus Potenzial hat! Haarpflege wird doch von vielen eher als funktionale Notwendigkeit gesehen – etwas, das man tut, um gepflegt auszusehen, aber nicht unbedingt mit Genuss oder Leidenschaft verbindet. Geschweige denn mit coolem Design. Und selbst Friseure, die eigentlich das perfekte Umfeld bieten könnten, um Haarpflege als sinnliches Erlebnis zu präsentieren, machen oft zu wenig draus. Stattdessen bleibt der Friseurbesuch für viele ein routiniertes Pflichtprogramm, das mit dem Genuss eines Wellness-Erlebnisses wenig gemein hat.

Chancen ergreifen!

Aber mal ehrlich: Warum also gelingt es uns Friseuren so verdammt selten, Haarpflege als etwas Begehrenswertes zu inszenieren? Warum sind wir häufig nicht in der Lage, den „Will-haben-Effekt“ in unseren Salons zu erzeugen? Liegt unser Fokus zu sehr auf der handwerklichen Leistung und weniger auf der emotionalen Komponente? Ganz sicher sogar! Die sensorische Erfahrung – das Riechen, Fühlen und Sehen – wird oft nicht ausreichend in den Vordergrund gestellt. Auch die Atmosphäre in vielen Salons ist eher funktional als luxuriös oder sinnlich. Hinzu kommt, dass Haarpflegeprodukte, die in Friseursalons verkauft werden, zwar hochwertig, aber selten mit einem angesagten Lifestyle-Gedanken verknüpft sind.

Genau hier setzt der Elektro-Riese an: Mit einer Inszenierung, die Haarpflege als ultimativen Genuss und Ausdruck von Individualität präsentiert, könnte er einen Nerv treffen, den Friseure und Drogerien bislang vernachlässigt haben! Sollte es Dyson tatsächlich gelingen, die Produkte so zu positionieren, dass sie nicht nur als haariger Problemlöser, sondern als unverzichtbarer Teil eines begehrenswerten Lebensstils wahrgenommen werden, könnte das Dyson tatsächlich einen neuen Trend auslösen – und damit den Haarpflegemarkt nachhaltig verändern. Aber leider würde davon bislang nur der Einzelhandel profitieren. Denn die Produkte mit einem stattlichen Verkaufspreis von jeweils 59 Euro werden laut Hersteller nur an Dyson Salespunkten sowie beim Beauty-Hotspot „Sephora“ zu kaufen sein.

Das können wir auch!

Was können wir Salonprofis angesichts dieser Neuheit also besser oder auch anders machen? Interessanterweise hören wir immer wieder von Friseuren und ihren Mitarbeitern: „Wir sind ja keine Verkäufer.“ Doch das stimmt so nicht ganz, denn wir haben eine Beratungspflicht! Alles andere wäre unterlassene Hilfeleistung. Es geht nicht darum, dem Kunden auf Biegen und Brechen etwas zu verkaufen, sondern darum, über die Produkte zu sprechen, die man im Salon verwendet und hinter denen man steht. Das ist die Zauberformel.

Ich führe selbst einen Salon, und meine Mitarbeiter und ich erreichen einen Verkaufsfaktor von immerhin 15–20 %. Kleine Info am Rande: Wusstest du eigentlich, dass wir an unserer handwerklichen Arbeit allein nicht wirklich Geld verdienen? Nehmen wir mal an, wir sollten bei einer Stunde Arbeit mindestens 10 % für Rücklagen und Liquidität übrig haben – was leider bei vielen Salons nicht einmal der Fall ist. Aber gehen wir davon aus, dass wir bei einem 60-Minuten-Haarschnitt 3 Euro für Rücklagen und Liquidität erwirtschaften. Das sind dann hart erarbeitete 3 Euro. Wenn ich hingegen ein Shampoo verkaufe, müsste ich für den gleichen Überschuss mindestens 2–3 Stunden arbeiten. Warum also nutzen wir die Zeit nicht, wenn der Kunde bei uns im Salon sitzt und nicht weg kann? Es wäre die perfekte Gelegenheit, ihm Produkte zu empfehlen, die wir selbst im Salon anwenden und für super befinden.

Fazit

Aber zurück zu der Neulancierung der Kultmarke Dyson: Eine entscheidende Frage wird jetzt sein, wie es dieser Firma gelingen wird, Kraft ihres Namens und Images einen „Will-haben-Effekt“ für ihre innovativen Produkte zwischen Haarstyling und Haarpflege zu erzeugen. Dass Dyson genau dafür ein mehr als nur gutes Händchen hat und geradezu ein Paradebeispiel für Vermarktung im Premiumsegment ist, wissen wir ja bereits. „Werde ich meine Produkte im Salon dann überhaupt noch los, wenn Dyson richtig durchstartet?“, könnte man sich da als Friseur fragen. Ja, sicher! Denn ob die „Will-haben-Strategie“ des Marktneulings nun einschlägt oder nicht: Unsere Aufgabe als geschultes Fachpersonal und Profis ist es – übrigens auch ohne Dyson –, unseren Kunden mit unseren Produkten, unserer Expertise und unserer emotionalen Bindung an unsere Gäste auch genau dieses „Das-will-ich-Gefühl“ zu vermitteln. Hier kommt es darauf an, dass wir nicht nur die Qualität der Tools, sondern auch die Emotion und das sinnliche Erlebnis hinter unseren Salonprodukten verkaufen.

Herzlichst, Eure Martina