Berufsbezeichnung Friseurin oder Friseuse?

Den Kunden in den Friseursalons ist es eigentlich wurscht, ob sie ihre Haare von der Friseurin, Frisörin, Friseuse oder Frisöse machen lassen! Die Berufsbezeichnung fürs Haare machen ist dabei völlig irrelevant! Dennoch haben viele weibliche Friseure Probleme, ihren Beruf bzw. ihre Arbeit innerhalb des Friseurhandwerks mit der passenden Berufsbezeichnung zu verpacken. Und mal ehrlich, Friseurin oder Hairstylistin klingt doch eindeutig edler als Friseuse oder Frisöse, oder? Sieht man ja auch am Beispiel der ehemaligen Arzthelferin oder Kindergärtnerin, die jetzt hochwertiger anmutende Titel wie „Medizinisch Technische Assistentin“ bzw. „Erzieherin“ tragen.

Woher kommen die verschiedenen weiblichen Berufsbezeichnungen im Friseurhandwerk?

Bis in den 70er Jahren gab es im offiziellen Sprachgebrauch tatsächlich keine Berufsbezeichnung für den weiblichen Friseur, wie in alten Ausbildungsverordnungen nachzulesen ist, wobei die Friseurin bzw. Friseuse bereits seit 1941 im Duden zu finden ist.

Erst seit den 70er Jahren hat sich der Begriff Friseurin manifestiert und wird vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks auch so kommuniziert. Parallel wurde vor allem bis in den 90er Jahren – aus dem Französischen angelehnt – auch immer wieder die Friseuse bzw. Frisöse genannt, wobei spätestens seit Micky Krause’s anzüglichem Song über 10 nackte Frisösen der Begriff definitiv negativ besetzt ist.

Die moderne Friseurin sieht sich heute am liebsten als Hairstylistin für coole Frisuren. Es gibt also im Gegensatz zum Friseur keine so wirklich „richtige“ Berufsbezeichnung für den weiblichen Friseur!

Ausbildung und Gehalt der Friseurin

Berufsbezeichnung hin oder her, die Ausbildung zur Friseurin, Friseuse oder Hairstylistin ist jedoch völlig identisch zu der Ausbildung zum Friseur. Der Friseur bzw. die Friseurin absolviert generell innerhalb von drei Jahren eine duale Ausbildung, die jedoch unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mit Abitur, verkürzt werden kann. Neben der praktischen Arbeit direkt in den Friseursalons, wo man alles lernt, was mit der perfekten Frisur, sprich mit Haare schneiden, färben, stylen und Kunden beraten zu tun hat, gehört auch der Besuch der Berufsschule in jedem Ausbildungsjahr dazu. Auch wenn seit Jahren die Tendenz steigt, dass sich immer mehr Männer für eine Ausbildung zum Friseur entscheiden, bleibt der Beruf jedoch eine klare Frauendomäne.

Was das Gehalt betrifft, so wird im Friseurhandwerk generell nicht zwischen Friseur und Friseurin entschieden. Das Gehalt in der Ausbildung richtet sich nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. So gibt es zum Beispiel in diesem Jahr bereits ab dem ersten Ausbildungsjahr eine gesetzlich festgelegte Mindestausbildungsvergütung, die sich Ausbildungsjahr für Ausbildungsjahr erhöht. Später als Angestellte in Friseursalons richtet sich die Höhe des Gehalts in tarifgebundenen Verträgen ebenfalls nach den tarifvertraglichen Vereinbarungen; bei nichttarifgebundenen Betrieben entscheiden individuelle Faktoren und Vereinbarungen zwischen dem Arbeitgeber und der Friseurin bzw. dem Friseur über die Höhe des Gehalts.

Doch nochmal zurück zur weiblichen Friseur-Berufsbezeichnung

In seiner aktuellen Ausgabe empfiehlt der Duden übrigens den Begriff „Friseurin“ und als alternative Schreibweise „Frisörin“ mit eingedeutschtem ö. Wir haben bei unseren weiblichen FMFM-Artists nachgefragt, wie sie sich selbst beruflich bezeichnen: Eindeutig am häufigsten fiel die Berufsbezeichnung „Friseurin“, wobei in der Branche so auch bei unseren Artists über alternative, höherwertige Begriffe nachgedacht wird wie Stylistin, Young Stylistin, Master Stylistin, Beauty Coach, Hair & Beauty Artistin, Top Stylistin oder Hair Stylistin.