Cuticula

Cuticula entstammt dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Häutchen“. Beim Haar bezeichnet sie die innere, etwa 4 bis 5 µm dicke Schuppenschicht, die das Haar umgibt. Diese dachziegelartig angeordneten Zellen werden auch Rindenschicht genannt und bedecken das Haarmark. Aufgeteilt wird die extrem dünne Schicht noch einmal in Exo- und Endocuticula. Insgesamt besteht diese Lage aus 6 bis 10 Zellschichten und ist mit der Haarwurzel verbunden.

Die Cuticula dient dem physikalischen und chemischen Schutz des Haares. So schirmt sie es beispielsweise ab gegen Hitze, Licht, aber auch kosmetische Behandlungen. Von besonderer Bedeutung ist die Cuticula bei bestimmten Behandlungen des Haars beim Friseur. So weichen beispielsweise Produkte für Dauerwellen diese Schicht mit der sogenannten Keratolyse auf, um sie anschließend neu formen zu können.

Die Schuppenschicht ist auch die Schicht, an der der Gesundheitszustand des Haares bemessen wird. Ist das Haar gesund, ist die Schuppenschicht geschlossen und liegt glatt am Haar an. Dadurch reflektiert das Haar Licht gleichmäßig. Es glänzt und fühlt sich sehr weich an. Ist das Haar strapaziert, unterversorgt und geschädigt, wird die Cuticula unregelmäßig und liegt nicht mehr glatt an. Die Folge: Das Haar verliert seinen Glanz, wirkt strohig und spröde. Es kann sogar brechen. Außerdem ist eine geschädigte Culticula weniger aufnahmefähig. Deshalb lässt sich trockenes, strapaziertes Haar beispielsweise auch weniger gut und zuverlässig färben. Die Eigenschaft der Cuticula, bestimmte Stoffe einzulagern, macht sich außerdem die Medizin zu Nutze. So lassen sich darin je nach Haarlänge Stoffe nachweisen, die der Körper vor Wochen oder gar Monaten aufgenommen hat. Ein Haartest kann zum Beispiel Spuren von Drogen nachweisen, die in der Cuticula abgelagert wurden.