Aktion statt Depression! Frank Brormann über Lichter am Horizont

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Ärmel hochkrempeln und Vollgas! Frank setzt auf Aktion
privat
Ärmel hochkrempeln und Vollgas! Frank setzt auf Aktion

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Aufgeben ist keine Option! In allen Wirren der Corona-Zeit versucht Frank Brormann hartnäckig, den Kopf über Wasser zu halten. Und es gelingt ihm. Was ihn beflügelt und was ihm besonders dabei hilft, verrät der Friseurunternehmer und Calligraphy Cut Founder in seiner neuesten Kolumne.

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„Auf Sicht fahren“. Das ist ein Spruch, den wir in den letzten Wochen von Politik und Wirtschaft immer wieder hören. Keiner weiß so recht, was der Herbst uns in Sachen Covid-19-Entwicklung so bringt. Wir alle leben derzeit von Tag zu Tag. Das kann frustrieren. Was mich jedoch wirklich sorgt: Derzeit beobachte ich bei vielen meiner Kollegen im Friseurhandwerk eine regelrechte ängstliche Schockstarre. Klar, es ist nicht abzusehen, wie lange wir noch unter den Bedingungen der Hygienemaßnahmen in den Salons arbeiten müssen. Aber eins haben wir doch gelernt: Wenn wir die Hygienemaßnahmen einhalten, also Handschuhe und Mundschutz tragen, desinfizieren und Abstand wahren, dann sind wir alle sicher! Mitarbeiter und Kunden. Nach meiner Kenntnis war bislang noch kein Friseurbesuch Auslöser einer Infektionskette. Weder in Deutschland, noch in der übrigen Welt. Das kann uns doch wirklich Mut machen, oder?

Wir sind Botschafter der Hoffnung!

Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen – allen voran die Konzert- und Kunstszene – dürfen wir nah an die Kunden heran. Zwar mit Mund-/Nasenschutz und Handhygiene. Aber wir haben immerhin die Möglichkeit, unsere Kunden mit unseren Dienstleistungen und unserer Freundlichkeit zu begeistern. Ich sehe das als riesige Chance für uns Friseure! Sofern wir sie nutzen, statt nur den Kopf hängen zu lassen oder gar in den Sand zu stecken. Denn was dann passiert, habe ich selbst kürzlich bei einem Ferien-Trip nach Bayern erlebt. Diesen Urlaub habe ich bereits nach drei Tagen abgebrochen. Warum? Weil ich keine Lust mehr hatte, in Restaurants Hotels oder anderen Orten angemeckert zu werden oder extrem unfreundlich bedient zu werden. An einem Museum musste ich zwei Stunden anstehen, obwohl es im Museum leer war. Das macht doch keinen Spaß! Wenn wir schon durch so viele Dinge eingeschränkt sind; eines muss doch gerade jetzt möglich sein: verbindlich, nett und positiv zu sein. Unsere Kunden, nein wir alle, dürsten doch danach!

Vieles geht nicht, anderes geht aber!

Liebe Kollegen, ich bin mir ganz sicher, dass nach jeder Krise ein Aufschwung kommt! Das war immer so und wird auch in der Zukunft so sein. Und glaubt mir eines: In einer Krise werden die Gewinner des Aufschwungs positioniert! Auch ich habe mit meiner Firma Calligraphy Cut wahnsinnige Herausforderungen zu stemmen. Messen werden verschoben oder abgesagt, große Seminar-Veranstaltungen sind ebenfalls nicht erlaubt. Aber ich lasse mich trotzdem nicht unterkriegen. Aufzugeben ist schließlich keine Option! Also zwinge ich mich zum Querdenken. Wenn Plan A nicht funktioniert, was könnte Plan B sein? Ich habe mir also vor einigen Wochen einen amerikanischen alten Schulbus gekauft. Diesen habe ich unter Anleitung von Profis mit meiner gesamten Familie und Freunden umgebaut. Wir haben ihn „Trude“ getauft – nach meiner Mutter. Derzeit fahre ich mit Trude durch Deutschland und besuche unsere Salonpartner, um Ihnen die Neuheiten von Calligraphy Cut vorzustellen. Alle Seminar-Veranstaltungen, die ich auf meiner Reise geplant habe, müssen unter den örtlichen Bedingungen der Hygienemaßnahmen stattfinden. Das ist eine extreme Herausforderung und sehr kräftezehrend. In Hamburg beispielsweise brauchten wir 10 m² pro Teilnehmer. Das bedeutete für 50 Teilnehmer einen 500 m² großen Raum! Bei solchen Auflagen habe ich zwei Möglichkeiten: aufgeben oder weitermachen. Ich habe mich fürs Weitermachen entschieden. Um Lösungen zu finden, mussten wir sehr lange mit vielen Vermietern sprechen. Und wisst Ihr was? Am Ende stehen wir alle vor den gleichen Herausforderungen und müssen kreativ werden in dieser sehr besonderen Zeit. Aber das Tolle ist, dass dieses aktive Suchen nach neuen Wegen viel Energie freisetzt und Mut macht.

Aktion statt Stagnation

Sicher, das Ganze ist nicht einfach. Die ganze Situation für uns Friseure ist nicht einfach. Aber wir dürfen nicht resignieren und hoffen, dass es an uns vorbeizieht. Lasst uns in der Krise die Chance sehen, Prozesse und Abläufe neu denken. Dazu möchte ich euch motivieren. Nach jeder Krise geht es aufwärts, und das Friseurhandwerk hat in den letzten 1000 Jahren jede Krise überstanden. Sie wird auch diese Talsohle überwinden. Bitte bleibt gesund und in Bewegung.

Euer Frank Brormann

Calligraphy Cut: Mode-Erscheinung oder Revolution? Die Fakten zum Top-Thema der Branche