Der Druck steigt: Nach Corona nehmen die Kontrollaktionen gegen Schwarzarbeit im Friseurhandwerk wieder zunehmend Fahrt auf! Der ZV vermeldet die neuesten Zahlen.
Bereits seit 2016 besteht das Bündnis zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung
zwischen dem Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), dem Bundesfinanzministerium
(BMF) und ver.di. Gemeinsam mit der Unterstützung der Zollbehörde (Finanzkontrolle Schwarzarbeit)
konnte die Kontroll– und Sanktionseffizienz in den letzten Jahren sichtbar gesteigert werden.
Im Jahr 2022 konnten 3.919 Kontrollen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) in Friseursalons
durchgeführt werden. Insgesamt wurden 2022 979 Strafverfahren wegen Beitragsvorenthaltung und
Leistungsmissbrauch abgeschlossen. Im Vorjahr waren aufgrund der Corona–Pandemie nur 1.265
Kontrollen mit 779 Strafverfahren abgeschlossen worden. ZV–Hauptgeschäftsführer Jörg Müller
würdigt das Bündnis Schwarzarbeit als erfolgreiche Kooperation: „Das Bündnis hat eindeutig an Fahrt
aufgenommen und ist das Ergebnis von nachhaltiger Lobbyarbeit. Die Ansetzung der
Schwerpunktprüfung hat eine deutliche Signalwirkung für die Branche, dass der Abwanderung in die
Schwarzarbeit entgegengewirkt wird.“
Die Summe der Geldbußen liegt im Jahr 2022 bei 425.160 Euro. Die festgestellte Schadenssumme
erreicht 111.704 Euro. Die erfassten Mindestlohnverstöße haben, im Vergleich zum Pandemie–
Startjahr 2020, spürbar abgenommen und sind etwas niedriger als vor Corona. Im Gegensatzzum
Jahr 2021 sind die Mindestlohnverstöße leicht angestiegen.
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit hat ihre Kontrollintensität im Vergleich zu Vor–Coronajahren
deutlich erhöht (2019: 2.339 Überprüfungen). Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass der Zoll im
April 2022 eine Schwerpunktprüfung (SPP) im Friseurhandwerk durchgeführt hat.
Diese Zahlen zeigen erneut, dass der Druck auf unberechtigt geführte Friseursalons aufrechterhalten
werden muss. Der Zentralverband setzt sich weiterhin dafür ein, dass bei allen beteiligten
Institutionen, wie Zoll, Ordnungsamt, Handwerkskammer, Polizei oder Steuerfahndung und letztlich
auch der Öffentlichkeit die Sensibilität für diese Problematik im Fokus bleibt.
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