Color Correction – das Stiefkind wird Kassenschlager!

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Foto: Unsplash, Oladimeji Odunsi
In seiner Kolumne "Color Check" verrät Ramin Dell Tipps & Tricks
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In seiner Kolumne "Color Check" verrät Ramin Dell Tipps & Tricks

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Farbkorrekturen sind nicht gerade Friseurs Liebling! Aufwändig zu machen, unsicher im Ergebnis – und oft auch tricky bei der Preisgestaltung. Dabei muss das gar nicht sein! Farb-Papst Ramin Dell über das Einmaleins der effektiven Farbkorrekturen und darüber, wie der Color Correction-Service zum echten Kundenmagneten werden kann.

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Ich erlebe es in Gesprächen mit Kolleginnen, Kollegen und in meinen Seminaren immer wieder: tolle Farben machen (fast) alle gern. Aber Farbunfälle reichen die meisten gern wie eine heiße Kartoffel an andere Salons weiter. Dabei kann ich euch nur motivieren: Hey, traut euch! Hier mein Step-by-Step-Vorschlag, wie eine professionelle Farbkorrektur aussehen kann und vielleicht auch sollte.

Step 1: Das A & O ist es, zuerst den Kundenwunsch sehr genau zu ermitteln, damit es zu keinen Missverständnissen kommt.

Step 2: Im zweiten Schritt ermittle ich exakt, welche Grundlage ich im Haar der Kundin habe, um einzuschätzen, was überhaupt machbar und realistisch ist. Das heißt, ich kläre folgende Fragen: Was haben die Kundin oder ein anderer Friseur hier im Vorfeld gemacht? Wie oft wurde gefärbt? Was ist unter der Farbe noch an Überraschungen vorhanden? Sind es Haarfarbe, Tönung, Direktzieher, Blondierung, Aufhellungsspray etc.? Das bedeutet auch, der Kundin deutlich klarzumachen, mit welch drastischen Reaktionen zu rechnen ist, sollte sie nicht die Wahrheit sagen!

Step 3: Auf der Basis meiner Erkenntnis über die Haarbasis gilt es, die Vertretbarkeit und Machbarkeit des Kundeninnenwunsches festzustellen. Ist es überhaupt realistisch, dass das Farbergebnis so wird, wie sie es sich wünscht? Wenn nicht, kann ich nur dazu raten, der Kundin ein glasklares NEIN aussprechen und ihr stattdessen Änderungsvorschläge zu unterbreiten.

Step 4: KEINE PREISABSPRACHEN TREFFEN. Mein Tipp: Berechnet einen Stundensatz und kommuniziert diesen – denn die Arbeitszeit bei einer Farbrettung ist meistens nicht exakt vorhersehbar!

Step 5: Immer den Weg des geringsten Aufwands zu gehen ist fachlich nur dann in Ordnung, solange man hier auch den schonendsten Weg für das Haar beschreitet. Und bitte bedenken, dass auch Schutzzusätze die Haare nur bedingt vor Überstrapazierung schützen. Es gilt das Mantra: Haarstruktur geht über alles! Bitte nur Behandlungen durchführen, wenn man sicher sein kann, dass die Haare diese auch überstehen.

Step 6: Ein absolutes Muss ist ein saurer Farbabzug vor der Blondierung. Selbst wenn der Farbabzug nicht alle Haarfarben wegbekommt; es werden auf jeden Fall dennoch die Pigmente angelöst. Diese lassen sich im Anschluss schneller und einfacher auf alkalischem Weg entfernen. Bitte benutzt dafür keine Blondierwäsche – Ultrasoft-Blondierungen sind oft besser (1:4). Dieser Weg ist deutlich milder, diese Blondierung zieht zudem schneller und gleichmäßiger und lässt sich besser verarbeiten.

Ebenfalls wichtig: Immer den langsameren Weg gehen und mit einer geringeren HO2- Konzentration arbeiten, so kommt man sicherer und schonender ans Ziel!

Step 7: Nach jeder chemischen Behandlung sollte man das Haar immer absäuern, bevor mit der nächsten Behandlung begonnen wird! Wichtig hierbei: Nicht jede Haarkur oder Spülung hat einen ausreichend niedrigen pH-Wert, um chemische Prozesse abzuschließen. Ein pH-Wert von ca. 3.5 – 4.0 ist mindestens erforderlich.

Step 8: Je nach Untergrund der abzuziehenden Haarfarbe bleiben oft orangene, aber mindestens gelbe Pigmente übrig – bitte dringend an den Farbkreis denken!

Step 9: Zum Mattieren oder Anlagern von mehr Farbtiefe solltest du stets Glossings oder Intensivtönungen anwenden, statt zu einer permanenten Coloration zu greifen! Die Pigmente dieser Produkte werden auf der geöffneten und strapazierten Haarstruktur milder und haltbarer angelagert, weil es dank weniger oder kaum vorhandener Alkalität zu keiner weiteren Spreizung der Schuppenschicht kommt.

Fazit: Macht euch schlau. Professionelle Farbkorrekturen sind wirklich eine tolle Möglichkeit, sich zu spezialisieren, denn Color Correction Services haben ein riesiges Potenzial im Salon.  Warum? Nur wenige Kolleginnen und Kollegen bieten sie an. Gar nicht unbedingt, weil sie das fachlich nicht können, sondern weil sie oft schlichtweg keine Zeit dafür haben. Oder anderes gesagt: weil sie häufig gar nicht kalkulieren können, wie lange eine Kundin da überhaupt sitzen wird und sie außerdem auch Angst haben, am Ende den entsprechenden Preis für diese in der Regel eher aufwändige Prozedur zu nehmen. Das bedeutet in der Praxis, dass solche Kundinnen oft angelehnt werden.

Wenn du dich also auf Farbkorrekturen spezialisierst, ist das eine sehr, sehr gute Möglichkeit, dich in deiner Region als Profi-Salon wirklich abzuheben.

Du willst dich mit deinem Team auf Farbkorrekturen spezialisieren? Dann schaue einfach mal auf Ramins Website nach, welche Live- oder auch Online-Seminare für dich infrage kommen:

https://ramindell.com