„Das hilft gegen Coronafrust im Salon!“

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Mit Frauenpower gegen Coronafrust! Starke Stimmen von starken Frauen
Privat
Mit Frauenpower gegen Coronafrust! Starke Stimmen von starken Frauen

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Die Nerven flattern; es ist zum Haare raufen: Statt besinnlicher Vorweihnachtszeit steht für Friseur*innen erneut emotionales Corona-Schrottwichteln auf dem Plan. Was hilft gegen den Stress mit Terminabsagen, die Angst vor Lockdown, das ganze Hirnrasen? Wir haben fünf starke Frauen – allesamt Moderatorinnen der Facebook-Community „Professional Hair Group“- gefragt, was sie derzeit am meisten umtreibt - und vor allem, wie sie dem coronösen Gedankengewitter erfolgreich die Stirn bieten. WOW, das MÜSST Ihr lesen!

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Inmitten der umsatzstärksten Zeit des Jahres hagelt es Regeländerungen; Terminabsagen und das Grauen vor einem erneuten Lockdown gehen rum. Worum drehen sich die Friseurgedanken – und vor allem: was schenkt wieder Freude am Salonalltag?

Sakine Diler

Ich finde vor allem die dauernd wechselnden Coronaregeln frustrierend! Dennoch bin ich meistens ein sehr positiv denkender Mensch. Auch wenn mich etwas im ersten Moment vielleicht erst mal schockt, stelle ich ein paar Stunden später aktiv meine Gedanken um und führe mir alles vor Augen, wofür ich dankbar bin: ich bin gesund, ich habe ein Dach über dem Kopf, ein warmes Bett, Essen und Trinken im Überfluss etc. Damit schaffe ich gleich eine positive Haltung. Mit dieser Haltung überlege ich mir dann in Ruhe, was ich beeinflussen kann. Man kann nicht immer alles im Leben kontrollieren und planen. Gewisse Situationen, die man nicht ändern kann, sollte man stückweise akzeptieren. Sonst leidet man, verliert Energie und auch Lebensfreude. Um unseren Kundinnen auch weiterhin ein schönes Friseurerlebnis zu bescheren, verwöhnen wir sie derzeit zum Beispiel mit zeitaufwendigen Pflegeritualen, Frio Kopfmassagen oder Paraffinbehandlungen. Ich frage mich immer, in welcher Situation sich meine Kunden gerade befinden und wie ich ihnen zusätzlich zu den klassischen Friseurleistungen etwas Gutes tun kann. Meine Kunden genießen das immer sehr und freuen sich über diese Extras. Das bringt zusätzlich mehr Umsatz und ich fülle damit die freien Zeiten sinnvoll aus. Gleichzeitig festigen wir so unsere Kundenbeziehungen.

In sich selbst zu investieren, zahlt sich immer aus!

Vanessa Schulz

In sich selbst zu investieren, zahlt sich immer aus!

Meine Gedanken schwanken hin und her. Einerseits muss ich Geld verdienen und ich liebe meine Arbeit. Andererseits bekomme ich immer mehr Angst vor Corona, gerade weil die Zahlen so sehr steigen. Da kommt manchmal die Frage: „Was ist wichtiger: Geld oder Gesundheit?“ (Im Extremfall sogar das Leben). Traurig macht mich, dass die Verantwortlichen immer sehr lange brauchen, um irgendwelche Bestimmungen festzulegen, und gefühlt sind diese oft zu „vorsichtig“ oder zu „langsam“. Warum ist es jetzt wieder so bzw. noch schlimmer als letztes Jahr um diese Zeit? Natürlich hat sich unser „Friseurleben“ verändert, Kundenintervalle sind länger, viele bleiben weg, aber es kommen auch viele neue Kunden. Und die Angst, dass es so bleibt oder unser Salonalltag noch schlimmer wird, ist natürlich da. Aber inzwischen habe ich mich irgendwie damit abgefunden: Falls alles schiefgehen sollte, dann müsste ich mir eben einen anderen Job suchen. Aber die Hauptsache ist doch, wir bleiben gesund und dürfen leben. Und solange ich darf, genieße ich es, meine Kunden weiterhin verwöhnen zu dürfen und hoffe natürlich, dass dieser Albtraum schnellstens beendet ist.

Sonja Hansmann

Ich habe einen kleinen Salon mit fünf Angestellten, die allesamt Mütter sind. Corona hat uns alle vor unglaubliche Herausforderungen gestellt. Nicht nur die Umsetzung der Maßnahmen im Salon, vielmehr die katastrophale und meist komplett fehlende Kinderbetreuungssituation hat es einem nicht leicht gemacht. Gleich nach dem ersten Lockdown 2020 haben wir den Salon dauerhaft coronakonform umgestaltet. Zudem haben wir uns komplett neu sortiert und neue Arbeitszeitmodelle eingeführt bzw. erfunden. Mein Team und ich sind dadurch weiter zusammengewachsen. Dennoch stellt uns diese Zeit wirklich auf eine harte Probe. Ein langjähriger Stammkunde zum Beispiel ist leider vor drei Jahren beruflich in eine andere Stadt gezogen. Er besucht uns dennoch immer noch alle zwei Wochen zum Haareschneiden. Man stelle sich vor: 108 km Einfachfahrt. 216 km pro Friseurbesuch! Was für eine Wertschätzung und Beweis für die oft tiefe Bindung und vertrauensvolle Beziehung zwischen Friseur*in und Gast. Heute hatte ich ein Telefonat mit ihm. Seine Mutter ist verstorben. Er ist nicht geimpft und fragte mich, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gäbe, ihm die Haare zu schneiden – mit offiziellem, negativem PCR-Test versteht sich. Wenigstens nur zur Beerdigung… In Bayern ist das nicht legal. Sind hier meine Schmerzgrenze und mein Verständnis für unsere Maßnahmen erreicht? Eindeutig JA! Allen Widrigkeiten und dieser sehr unsicheren und turbulenten Zeit zum Trotz freue ich mich auf die Zukunft! Ich habe einige Visionen, wie wir es dem Kunden und auch uns im Salon noch schöner und den Besuch unvergesslicher machen können. Mein Salon ist so viel mehr als nur ein „Arbeitsplatz“. Er ist ein Ort, an dem jedes Mitglied des Teams die Möglichkeit hat, in einem großzügigen Rahmen seine Träume zu verwirklichen! Jede Krise bedeutet Veränderung und jede Veränderung ist eine Chance.

In sich selbst zu investieren, zahlt sich immer aus!

Christina Hoyer

In sich selbst zu investieren, zahlt sich immer aus!

Ich bin ein sehr positiver Mensch, sehe in allem etwas Gutes und einen Grund. So begegne ich auch meist meinen Kunden im Salon, was mir in den letzten Wochen allerdings immer schwerer fällt. Ich liebe meinen Job als Friseurin und ich liebe meine Kunden, doch deren Laune und Unsicherheit rutschen immer mehr ins Negative. Somit fällt es mir nicht immer leicht, das Lächeln zu bewahren. Vielleicht tragen wir deshalb Masken: damit keiner sieht, wie es uns wirklich geht 😉 Ich habe das Glück, als Angestellte eine wahnsinnig tolle Chefin zu haben, die mir – wenn nötig – täglich die neuen Verordnungen schickt. Ich muss mich somit um nichts kümmern. Dafür bin ich gerade in dieser Zeit sehr dankbar! Dann sehe ich meine Kunden, die ich im Außendienst für die Firma Cutier betreue und ich sehe meine Chefin, die sich vor Verordnungen, Datenerfassungen, Unklarheit, Papierkram, Kurzarbeit der Angestellten und, und, und nicht mehr zu retten weiß – und dann bin ich wieder unfassbar dankbar! Dafür, dass ich zwei wundervolle Jobs habe, die ich liebe, und dafür, dass ich jeden Tag wundervollen Menschen begegnen darf! Solange das der Fall ist, zieht mich nichts so schnell einfach runter!

Michelle Ross-Krämer

Weihnachten steht vor der Tür! Eigentlich doch eine sehr schöne und besinnliche Zeit. Wenn da nicht noch etwas anderes vor der Tür stehen würde. Fast wie ein unliebsamer Nachbar, den du weder einschätzen noch abwimmeln kannst und dem du keinen Raum bieten möchtest. Dieser Raum gehört alleine dir und deinen Kunden, denen du Wohlbefinden und ein gutes Lebensgefühl schenken möchtest. Liebe Kollegen, lasst Euch nicht die Energie von Unwägbarkeiten rauben. Natürlich werden Kunden Termine absagen. Eventuell werden wir in einen weiteren Lockdown geschickt. Wie dem auch sei. Nutzt die freigewordene Zeit und schmiedet Zukunftspläne, lasst Euch und Euer Personal schulen, kalkuliert Eure Dienstleistungspreise neu, arbeitet Euch durch den Behördendschungel und beantragt nicht zurückzahlbare Fördergelder (ÜIII). Und zuallererst: denkt an das Wichtigste… an Euch! Nehmt Euch die plötzlich frei gewordene Zeit, um zu Euch selbst zu finden.

In sich selbst zu investieren, zahlt sich immer aus!

Wer ist die Professional Hair Group?

In sich selbst zu investieren, zahlt sich immer aus!

Gemeinsam Kräfte bündeln und mit positivem Spirit die Herausforderungen der Friseurszene angehen – nichts Geringeres als das ist die Intention der im Sommer 2021 ins Leben gerufenen Facebook-Gruppe ‚Professional Hair Group‘. Gegründet wurde sie gemeinsam von den Friseuren und Freunden Dennis Machts, Niels Kauffeld, Manuela Gizzi und Maher Aslan. Die Zeit dafür war offenbar reif: Seit ihrem Kick-off Anfang Juli hat die Community bereits über 8.000 Mitglieder.