Ein bisschen Seelenfrieden…

„Wie ich es liebe, meinen Salon immer mal wieder neu zu entdecken, mich mit interessanten Farbgestaltungen und anderen Formen zu umgeben – das begeistert mich. Hier finde ich nicht nur mein Werkzeug, hier finde ich auch mich selbst – meine innere Stimme. Meine Salonräumlichkeiten sind so viel mehr als nur ein Platz, an dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene. An diesem Ort sehe ich als Handwerkerin und als Künstlerin. Hier fühle ich mich gut, lebendig und lebe meine Authentizität aus.

Es ist für mich eine große Freiheit, ohne Mitarbeiter arbeiten zu können. Es gibt mir dieses gute Gefühl der Unabhängigkeit. Dadurch gestalte ich meinen Alltag nach meinem eigenen Rhythmus, was mir ermöglicht anpassungsfähig, kreativ und flexibel zu sein. Diese Art der Selbstbestimmung ist für mich wichtig, da sie mir Raum gibt, mich selbst besser weiterzuentwickeln und meine Fähigkeiten immer wieder neu zu hinterfragen.

Im Frühjahr dieses Jahres entschied ich mich, meine Preise zu erhöhen und im Gegenzug einen weiteren Tag zu schließen, um so meine Zeit und Energie besser in Einklang zu bringen. Mein Terminkalender war damals über ein halbes Jahr ausgebucht, was mich erfreute, aber auf der anderen Seite einen enormen Druck auf mich ausübte.

Dieser unternehmerische Schritt war für mich ein Akt der Selbstfürsorge: Ich wollte weniger Stunden im Salon arbeiten und mich entlasten. Meine Befürchtung, dass diese Preiserhöhung Kunden vergraulen könnte, erwies sich als falsch. Das Gegenteil war und ist der Fall: Meine Kunden akzeptieren die höheren Preise und blieben mir nicht nur treu, sondern buchen sogar noch mehr Folgetermine.

Das war eine Bestätigung, dass meine Kunst und mein Handwerk geschätzt werden und dass ich auf dem richtigen Weg bin. Mein Terminkalender ist zwar immer noch über Monate gefüllt, aber ich habe nun etwas mehr freie Zeit für mich gewonnen – und das ist großartig. Unglücklich ist dabei nur, dass neue Kunden so gut wie keine Chance mehr bekommen, auf meinem Stuhl zu sitzen.

Ich gebe es offen zu: Mein Weg war nicht immer leicht. Ich habe Höhen erlebt, in denen meine Kreativität blühte. Und ich hatte Tiefen, in denen ich an meinen Fähigkeiten und meinem Wert zweifelte. Doch genau diese Herausforderungen haben mich nicht aufgeben lassen. Sie haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, an mir selbst festzuhalten, meine Qualität zu wahren und weiter zu verbessern und meine Preise so zu gestalten, dass sie meinen Wert widerspiegeln.

Wenn ich ehrlich mit mir bin, fühle ich nicht, dass ich ein Geschäft führe, vielmehr sehe ich in all dem vor allem die Einladung, meine persönliche Entwicklung voranzutreiben.

Meine Arbeit ist ein Teil meiner Reise zur Selbstentfaltung. Jeder Tag ist für mich eine Chance zu wachsen, und ein Haarschnitt (den ich sehr entspannt durchführe) fühlt sich an wie eine Art Meditation. Ich lerne und entwickle mich konstant weiter. Ich möchte fühlen, was ich tue, und einfach ich selbst sein. Es geht nicht nur um das Ergebnis, sondern um den Prozess – um die Reise, die mich zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin.

In diesen Flows finde ich meine Erfüllung und mein Glück.

In meinen Haarschneideseminaren teile ich nicht nur Techniken, sondern auch die Freude am Handwerk. Es erfüllt mich, anderen Friseuren zu zeigen, wie sie ihre eigene kreative Stimme finden können. Es ist eine Weitergabe von Energie und Leidenschaft, die mir selbst immer wieder so viel gibt.

Meine Arbeit ist mehr als ein Beruf. Er ist meine Berufung. Ich lade jeden ein, Teil dieser Reise zu sein, und schenke jedem, der in mein Leben kommt, ein Stück meiner Leidenschaft und meines Herzens. In der Magie der Haare finde ich meine Erfüllung, und in der Verbindung zu meinen Kunden und den Friseuren, die ich unterrichte, lebe ich meine Freiheit. Das ist es, was mich antreibt und was mich zur Katrin und Künstlerin macht, die ich bin.“