Energie sparen: Das eigene Handtuch zum Friseur mitbringen!? Da geht viiiel mehr…
Breaking news: Kund*innen sollen jetzt ihr eigenes Handtuch zum Friseur mitbringen. Ein schlechter Witz? Leider nicht! Während ein Teil der Branche mühsam versucht, mit Qualitätsoffensiven Niveau und Preise auf Vordermann- oder -frau zu bringen, setzen einige Salons inzwischen auf das Prinzip „Towel and go!“ Ihr Ziel: den Energieverbrauch im Geschäft zu reduzieren. FMFM Artist und Friseurcoach Christian Funk ist massiv fasziniert von dieser ulkigen Idee und wittert schier grenzenlose weitere Einsparpotenziale für Friseurunternehmer*innen. Sein Beitrag aus der Serie „Nonstop Nonsens“.
Hey – wir lassen unsere Kund*innen jetzt ihre Handtücher selbst mitbringen! Im Namen der Umwelt, der Energie und der heiligen Nachhaltigkeit. Wow, das ist eine absolut geniale Idee! Wir ersparen unseren Gästen damit glatte zwei Euro Preisanpassung. Und nach dem Friseurbesuch können sie mit dem gebrauchten Handtuch sogar noch den Hund abrubbeln. Oder in die Sauna gehen. Ach nee, die soll ja ausbleiben. Ich vergaß. Trotzdem toll. Doch ich finde, wir können das Ganze noch viel genialer durchspielen!
Lasst uns bitte alle zu Ramschkönigen und -königinnen werden. Dann können wir den Kund*innen unsere Dienstleistung sogar komplett kostenlos anbieten. Oder sogar noch was auszahlen. Hier meine Liste der nicht enden wollenden Möglichkeiten: Handtücher selbst mitbringen: Check, zwei Euro gespart
- Eigene Haarfarbe von dm mitbringen: acht Euro gespart
- Eigene Schere mitbringen (macht nach Adam Riese 1000 Euro für Schere, aufgeteilt auf 365 Tage): 2,74 Euro gespart
- Akku-Föhn samt Batterien selbst mitbringen: bestimmt zwei Euro gespart
- Statt Azubi im Salon bringt Kund*in ihre/seine Tochter zum Zuarbeiten mit (Formel 800×12/365): Zack, 26,30 Euro gespart
- Styling Produkte von zu Hause mitbringen: Locker 1,50 Euro gespart
- Alle Lampen im Salon ausmachen, denn Kund*in bringt eigene Akkulampe mit: 0,50 Euro gespart
- Getränke und Zeitungen kann sich Kund*in selbst mitbringen: mindestens zwei Euro gespart
- Kassensystem wird abgeschafft; man zahlt sich das Geld einfach selbst: zwei Euro gespart
- Heizung aus, alle einfach Schal und Mantel anlassen: Im Schnitt sicher zwei Euro weniger
- Kaltes Wasser beim Haarewaschen: Schließt die Poren und spart weitere zwei Euro.
- ENDABRECHNUNG: rund 51 Euro Ersparnis! Einfach genial. Meine Gäste sind aus dem Häuschen, denn der/die Kund*in bekommt am Ende noch Geld von mir!
Aber es geht noch mehr, sparen wir einfach weiter: Azubis brauchen wir nicht mehr, Waschmaschine fliegt raus, Trockner auch. Stühle bringen sich die Kund*innen selbst mit, Spiegel sowieso. Wenn unsere Kund*innen jetzt noch lernen, sich die Haare selbst zu machen, dann wird das ein richtiger Renner! Die Idee ist so gut, dass ich sie auch anderen Gewerken vorschlagen werde:
- Autowerkstatt: Kund*in bringt Bremsbeläge selbst mit
- Restaurant: Kund*in bringt Steak und Salat, Teller und Tassen, Gläser und den billigen Wein von Penny einfach selbst mit
- Puff: Kondome kannst du ab jetzt bitte selbst mitbringen. Zwei Euro gespart!
- Malerei: Pinsel, Klebeband und Rolle besorgt der/die Kund*in selbst.
Das spart enorm! Ich bin so begeistert von diesen schier unendlichen Einsparmöglichkeiten! Lasst uns eine Challenge machen! Wo seht ihr Potenziale?
Spart überall, nur bitte, bitte nicht am Verstand 😉
Euer Christian
Wie steht es eigentlich um den Friseur-Beruf? Mehr zum Thema: „Traumberuf Friseur?“