„Erfolg entsteht im Team – und das stark zu machen, ist Chefsache!“

Es sind viele Fragen, mit denen ich in dieses noch recht junge Jahr 2022 gestartet bin. Wir alle erleben in den vergangenen 24 Monaten stark veränderte Lebensumstände. Natürlich suche ich da Antworten auf Ungewissheiten wie: Wie sieht unser Land künftig aus? Schaffen wir das alles – gesellschaftlich, wirtschaftlich und finanziell? Hat mein Betrieb eine Zukunft? Ähnlich geht es meinen Mitarbeitern. Auch sie werden sich schon gefragt haben: Ist mein Arbeitsplatz, ist meine Ausbildung sicher? Vieles ist unsicher. Klar, viele Dinge entziehen sich unserem unmittelbaren Einfluss. Mindestens ebenso viele aber auch nicht! Und genau auf die Bereiche, auf die ich selbst direkt einwirken kann, schaue ich derzeit ganz besonders bewusst.

Wo wollen wir hin?

Ich weiß beispielsweise genau, was ich mir als Chefin für meine Mitarbeiter wünsche: Ich wünsche mir für sie Selbstvertrauen, Weiterentwicklung, Durchhaltevermögen, einen sicheren Arbeitsplatz und vor allem Stolz, in diesem wunderbaren Beruf zu arbeiten! Mein Handlungsmodus ist also der, mein Schiff samt meiner Besatzung, meinen Mitarbeitern, durch diesen unbekannten Sturm zu führen. Ich sehe mich als Kapitänin, die keine einsamen Entschlüsse fasst, sondern die alle Daten und das vorhandene Schwarmwissen bündelt, sich fokussiert und die richtigen Handlungen in Gang setzt. Jetzt braucht es eine stabile Führung, die meine Mitarbeiter*innen in dieser schwierigen Phase unterstützt. Das setzt für mich engsten Kontakt zum Team voraus. Nur wenn jedes Teammitglied gedanklich eingebunden ist, einen klar definierten und den eigenen Talenten und Fähigkeiten entsprechenden Verantwortungsbereich hat, um den er/sie sich kümmert, werden wir als Mannschaft funktionieren und erfolgreich sein.

Attraktive Arbeitsbedingungen

Wie setze ich das Ganze um? Indem ich mich entschieden habe, als Saloninhaberin neben einer Kunden- auch zu einer Mitarbeitermarke zu werden und eine Basis zu schaffen, die einen Mix aus fördern und fordern umfasst. Indem ich externe Anreize schaffe, aber auch das innere Wachstum meines Teams intensiv unterstütze. Dies beginnt bereits bei unseren Azubis. Ausbildung war und ist für mich bei der derzeitigen Marktsituation unverzichtbarer denn je. Nicht nur Auszubildende erleben im Betrieb intensive Coachings und verdienen ab dem ersten Ausbildungsjahr zwischen zehn und 30% mehr Ausbildungsvergütung (gebunden an gewisse interne Ausbildungsstandards) als freiwillige soziale Zulage. Ausgelernte Top Stylisten erhalten 30% übertarifliche Bezahlung zuzüglich eines attraktiven Provisionsmodells für einen selbstbestimmten Lohn. Auch flexible Arbeitszeiten und unterschiedliche Arbeitszeitmodelle gehören zu unserem Standard. Dank digitaler Zeiterfassung ist es möglich, Überstunden auf dem Arbeitszeitkonto ausgleichen. Meine Mitarbeiter*innen haben eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich und zwei Samstage im Monat frei. Auch Goodies wie Tankgutscheine, kurze Firmenausfluge (zum Beispiel nach Amsterdam, Mallorca, Berlin) oder auch Tagesausflüge in den Zoo stehen immer wieder auf dem Programm.

Menschen stark machen

Kern unserer Salonphilosophie ist neben dem Teamgedanken vor allem die Eigenverantwortung. Das setzt eine ständige gemeinschaftliche Weiterentwicklung voraus. Denn nur dann können Mitarbeiter*innen ihre eigenverantwortlichen Aufgabenbereiche sicher und selbstbewusst erfüllen. Nur so ist es durch Umverteilung der Unternehmensaufgaben möglich, mich als Chefin zu entlasten und gleichzeitig die Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen. Neben regelmäßigen Einzelgesprächen und monatlichen Teammeetings gibt es für die ganze Salonmannschaft regelmäßige Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung. Wir arbeiten schon seit fast eineinhalb Jahren mit einer Unternehmensberatung zum „Unternehmenswert Mensch“ zusammen und diese Zusammenarbeit ist sehr wertvoll. Denn die Unterstützung in der privaten und persönlichen Entwicklung meiner Mitarbeiter*innen hat zu einer völlig neuen Stabilität geführt.

Individuelles Wachstum

All dieser Einsatz lohnt sich! Das zeigt mein wirklich tolles und unglaublich engagiertes Team. Uns eint eine gemeinsame Vision, jede/r Mitarbeiter*in geht mit offenen Augen durch den Salon und sucht nach Dingen, die optimiert werden können. Diese Ideen werden im Teammeeting diskutiert und auch prämiert, sollten sie zur Umsetzung kommen. Jede/r Mitarbeiter*in hat eigene persönliche Ziele und Wünsche, die im Rahmen des Konzeptes berücksichtigt und weiterentwickelt werden können, sozusagen als Unterstützung auf dem Karriereweg.

Meine Überzeugung ist: hochqualifiziertes, empathisches Personal ist eine ganz wesentliche Säule für gesundes, stabiles Wachstum eines Salons. Als Chef*innen sind wir mehr denn je gefordert, mit klarer, liebevoller und positiver Energie die Teams an unserer Seite aufzustellen. All das können wir selbst beeinflussen in diesen wilden Zeiten. Und das ist unser großes Pfund! In meinem nächsten Artikel, der zeitnah auf FMFM.de erscheint, lege ich Euch dar, wie ich meinen Salon durch Dienstleistungs-Upgrades so aufgestellt habe, dass ich das Gesamtpaket finanziell stemmen kann.

Bis dahin. Herzlichst, Eure Sabrina Poser

Friseurin? Stylistin? Oder gar Friseuse? Zur Etikette und Geschichte der Berufsbezeichnung Friseurin