„Erfolgreiche Mitarbeitersuche ist kein Zufall!“

Was unterscheidet die erfolgreiche Mitarbeitersuche von der weniger erfolgreichen? Die Ausgangslage ist in den einzelnen Regionen Deutschlands ähnlich. Schließlich werden immer weniger Kinder geboren, die Babyboomer gehen nun in Rente, und es stehen immer weniger Erwerbstätige zur Verfügung. Dadurch sind auch immer weniger Arbeitslose gemeldet. Dies betrifft natürlich auch uns in der Friseurbranche. Aber mal ganz ehrlich, wer will heute einen Friseur, der arbeitslos ist und vom Amt vermittelt wird? Das sind – mit wenigen Ausnahmen – doch erfahrungsgemäß die Friseure, die eigentlich nicht mehr arbeiten wollen. Und dann lieber keinen Mitarbeitenden als einen, dem es vielleicht auch noch gelingt, ein ganzes Team nach unten zu ziehen. Wie also soll es da zu Bewerbungen kommen?

Beständig zeigt sich ein Faktor: Die Mitarbeitendenbindung innerhalb der Unternehmen. Dieser Faktor ist stabil und hat sich in den vergangenen Jahren eher leicht verschlechtert. Aktuell haben lt. Gallup-Institut 19 % aller Mitarbeitenden in Deutschland keine emotionale Bindung zum Unternehmen und 67 % nur eine geringe Bindung. Und selbst wenn diese 86 % der Mitarbeitenden in unserer emotionalen Friseurbranche vielleicht nicht ganz so viele sind, es gibt sie in jedem Fall. Nach Recherchen dieses Instituts sind 45 % aller Arbeitnehmer entweder aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz oder offen für neue Herausforderungen.

A&O: Werdest sichtbar!

Welche Maßnahmen müssen wir also ergreifen, um Mitarbeitende zu gewinnen? Wir müssen Präsenz zeigen! Und viele werden jetzt sagen, dass sie Jobs immer wieder auf Instagram und den sozialen Kanälen anbieten. Und viele werden auch sagen, dass dies natürlich auf der Homepage hinterlegt ist, entweder schon als Popup auf der Startseite oder in einer extra Rubrik „Karriere“. Und natürlich bieten auch viele schon die Kurzbewerbung online an. Und trotzdem hilft all dies wenig?

In einem Gespräch mit einer Person, die in einer Agentur vornehmlich mit der Werbung von Unternehmen auf digitalen Medien – außerhalb der Friseurbranche – tätig ist, erklärte mir diese zu unserem Sachverhalt hier folgendes: „Stefan, Du musst Dir darüber im Klaren sein, dass die sozialen Medien Zufallstreffer ergeben können. Grundsätzlich aber suchen die Mitarbeitenden, die latent oder aktiv einen neuen Job finden wollen, noch vornehmlich über Google. Denk über Dich selbst nach – egal was Du suchst, meist beginnst Du bei Google im Internet. Erst später verifizierst Du vielleicht auf den sozialen Kanälen nochmal Deine eigenen Treffer.“

Ja, ich bin der Überzeugung, wir müssen auch im Netz gefunden werden. Was passiert also, wenn ich auf Google eingebe: Friseurjob in … und Umgebung? Ich habe dies in den letzten Wochen mehrmals überprüft und bei allen festgestellt: Keine Trefferanzeige und leider auch nicht auf den Plattformen, die für das jeweilige Gebiet zu finden sind. Meine Aufforderung daher an alle: Prüft, ob Ihr im Netz gefunden werdet. Prüft, ob Ihr auf der ersten Seite erscheint. Wer schaut schon auf die Zweite! Tut alles dafür, gefunden zu werden. Nur wenn Ihr gefunden werdet, können auch Bewerbungen eingehen. Und erst dann geben alle Maßnahmen einen Sinn, die Ihr bereits eingeleitet habt.

Was bindet Mitarbeitende?

Und noch ein Gedanke zum Schluss: Wie ist die emotionale Bindung Eurer Mitarbeitenden zu Eurem Unternehmen? Das Risiko einer Kündigung ist bei Euch so hoch wie bei allen anderen auch, wenn Ihr nichts dafür tut. Welche Extrameile wollen und müssen wir gehen, damit uns nicht ähnliches widerfährt?

Aus unserem 22-Punkte-Protokoll ist über alle Salons hinweg abzulesen, was die wichtigsten Punkte für Mitarbeitende sind, deshalb hier noch diese KRITERIEN IN DER REIHENFOLGE DER GEWICHTUNG:

1. funktionierende Teamarbeit
2. Betriebsklima
3. Bezahlung (Lohn, Zusatzleistungen/Leistungslohn)
4. Beziehung zu Kollegen
5. Arbeitszeit (Gestaltungsmöglichkeiten)

Viel Erfolg beim Binden der bestehenden und Finden der neuen Mitarbeitenden!

Herzlichst,

Stefan Dax