Gen Z: Keinen Bock auf Chefsein?!

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Verantwortung? Nö, danke! Ist die Gen Z wirklich so arbeitsscheu?
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Verantwortung? Nö, danke! Ist die Gen Z wirklich so arbeitsscheu?

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Sie stehen voll im Saft und könnten (bzw. sollten eigentlich!) die Chefs von morgen sein: die sogenannte Gen Z. Die Rede ist von den jungen Erwachsenen, die nach 1990 und um die Jahrtausendwende geboren sind. Die Sache mit dem potenziellen CHEFSEIN bei den Millennials hat nur einen Haken: sie wollen gar nicht in Führungspositionen! So heißt es jedenfalls in einigen Artikeln, die in den vergangenen Wochen so durch die Gazetten waberten. FMFM Chefredakteurin Simone Frieb fragt sich: Was ist dran an der angeblichen Scheu der Youngsters, Verantwortung zu übernehmen?

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Der Gen Z eilt ein zweifelhafter Ruf voraus: Weichgespülte, verwöhnte Freizeitjunkies seien darunter. Meilenweit davon entfernt, Verantwortung übernehmen zu wollen. Von Belastbarkeit, Arbeitseifer und Chef-Ambitionen mal ganz zu schweigen. Hmmm. Tatsächlich bestätigen mir einige Friseurunternehmer diesen „Trend“. Statt Interesse an einer Vollzeitstelle zu zeigen, gäbe es bei diesen jungen Stylisten mehr und mehr die Nachfrage nach Stuhlmiete- oder auch frei mietbaren Tiny-Salon-Angeboten. Heute und morgen arbeiten, dann wieder zwei, drei Tage frei – das sei der Wunsch des Nachwuchses. Salonleitung übernehmen? Keine Chance. Arbeiten ja, aber bitte nach klarer Absprache. Ansonsten drohe die Work-Life-Balance einem Work-Life-Blendings (also dem Verschwimmen von Arbeits- und Lebenszeit) zu weichen. Da heißt es dann: Nööö, danke!

Verschiedene Perspektiven

Ganz anders schildern es wieder andere Saloninhaber, deren Nachwuchs kurz vor der Übernahme des eigenen Geschäfts steht. Sehr wohl seien „ihre“ jungen Friseur*innen Willens und in der Lage, Leitungsjobs zu übernehmen – nur eben anders! Was nun unterscheidet die angeblichen „Vermeider“ von den neuen „Leadern“? Bei näherer Betrachtung ergibt sich ein ganzes Kaleidoskop an Unterschieden. Der wohl markanteste ist vielleicht der: Wo es (älteren) Chefs gelingt, die Leidenschaft an authentischer, wertschätzender, dem Zeitgeist entsprechender und sich wandelnder Führung zu leben und zu vermitteln, scheint der Funke auf Jungfriseure überzuspringen. Flexible Arbeitszeiten, überdurchschnittliche Bezahlung und reichlich Weiterbildungsangebote sind als Basis vorausgesetzt.

Klare Sache: eine Herausforderung!

Heißt auch: Lust machen auf Chefsein auf Augenhöhe und natürliche Veränderung zulassen – diese Kombi ist für viele Friseur*Innen in der älteren Generation derzeit Hochreck. Aber mal ehrlich: Bewundern wir nicht insgeheim die jungen Menschen auch ein Stückweit dafür, dass sie nicht länger bereit sind, blind der stetig blinkenden Money-Möhre nachzujagen – ohne Rücksicht auf eigene Kräfte und Ressourcen? Ist es nicht eher gesund und sinnstiftend, inhaltlich und in Sachen Umfang so zu arbeiten, dass noch Zeit fürs sonstige Leben und dessen Schokoseiten bleibt? Denn Fakt ist schließlich auch: glückliche Chefs sind die besten Chefs. Und Generationskonflikte sind so alt wie die Menschheitsgeschichte.

Fakt ist: Wir müssen uns auf den Nachwuchs einstellen, den wir haben. Einen anderen gibt es nicht. Auf ein vitalisierendes Miteinander.