GNTM, Wigs & Vibe-Checks: Reza denkt Friseursein neu!

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Reza Hair
Teresa Hofmeister, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen "Reza", betreibt nicht nur einen erfolgreichen Salon in Berlin-Mitte, sondern auch ein eigenes Perücken-Label und ist als Stylistin für Influencer, Musiker*innen und Models auf der ganzen Welt unterwegs.
Reza Hair
Teresa Hofmeister, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen "Reza", betreibt nicht nur einen erfolgreichen Salon in Berlin-Mitte, sondern auch ein eigenes Perücken-Label und ist als Stylistin für Influencer, Musiker*innen und Models auf der ganzen Welt unterwegs.

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Teresa Hofmeister, besser bekannt als Reza Hair, ist eine der gefragtesten Friseurinnen Deutschlands. Zusammen mit ihrem Team stylt sie Promis, Influencer, Musiker*innen und Models, ist aber auch als Rednerin zu Branchenthemen und nicht zuletzt durch ihr außergewöhnliches Perückenstudio in Berlin-Mitte bekannt. FMFM-Autorin Daniela Hamburger hat mit der supererfolgreichen Stylistin über ihren Werdegang, das Friseur-Image, ihre Philosophie und natürlich auch die neuesten Trends gesprochen.

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Reza Hair hat über 43.000 Follower auf Instagram, ihr gleichnamiger Salon in Berlin über 14.000. Wenn sie und ihre Mitarbeiter*innen Stars und Models stylen, zuletzt z. B. für die aktuelle Germany’s Next Topmodel Staffel, verfolgen dies also Tausende Fans alleine auf Instagram. Doch sie sehen auch, wenn die Stylistin in einen Burger beißt, wenn das Team zusammen Party macht und wenn „ganz normale“ Kund*innen auf dem Stuhl sitzen. Dabei geht’s oft ziemlich laut zu, ziemlich grell, ziemlich progressiv, ziemlich wild – auf alle Fälle aber immer superauthentisch.

Herzlichkeit, Fleiß & Mindset

Genau so authentisch zeigt sich Reza, die mit echtem Namen Teresa Hofmeister heißt, beim Interview zu diesem Beitrag. Die so cool und edgy wirkende Starstylistin aus Berlin ist dabei enorm sympathisch und vor allem von unglaublicher Herzlichkeit. Ihren Fame hat sich Reza „durch Fleiß, ein gutes Mindset“ und Erfahrung, u. a. als Salonleiterin und Ausbilderin, in den ganz großen deutschen Salons erarbeitet: Nach ihrer Friseurlehre absolvierte die gebürtige Mannheimerin zunächst eine Ausbildung zur Maskenbildnerin in Frankfurt am Main, wo sie im Anschluss mehrere Jahre bei Klaus Peter Ochs arbeitete. Ihren ersten Kontakt nach Berlin hatte sie durch ihre Trainerausbildung im dortigen Wella Studio. 2011 kam dann ein Ruf von keinem Geringerem als Udo Walz, wodurch es Reza endgültig in die Hauptstadt verschlug. Nach weiteren hochkarätigen Stationen, u. a. für vier Jahre bei Shan Rahimkhan, fasste Reza 2016 den Mut, sich selbstständig zu machen – zunächst in Stuhlmiete.

Zwischenmenschliches an erster Stelle

Die richtige Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte: „Bereits drei Monate später habe ich meine erste Mitarbeiterin eingestellt, zwei Jahre später bin ich mit meinem sechsköpfigen Team aus der Stuhlmiete in unsere eigene Location auf der Torstraße in Berlin gezogen“, erinnert sich Reza. Bei ihren mittlerweile 13 Mitarbeitenden folgt sie einem ganz klaren Prinzip: „Das Zwischenmenschliche ist das Einzige, was mir wichtig ist. Alles andere kann gemeinsam erarbeitet werden.“ Denn im Verhältnis zu Angestellten sieht Reza eines der größten Probleme der Branche: „Leider hat unser Beruf nach wie vor das Image, das man als Friseur:in nicht viel verdient und meistens schlechte Arbeitsbedingungen erhält. Ich möchte zeigen, dass es auch anders sein kann. Meine Mitarbeiter*innen sind alle auf Augenhöhe. Wir gehen individuell auf ihre Bedürfnisse und Lebenskonzepte ein“, betont sie ihren Fokus.

Azubi-Initiativbewerbungen mit Abitur

Die Treue ihrer Mitarbeitenden gibt ihr Recht und auch über Azubimangel kann Reza – anders als viele Berufskolleg*innen – nicht klagen: „Alle meine Azubis haben Abitur und sich bei mir initiativ beworben.“ Die Ausbildung liegt Reza sehr am Herzen. „Mir ist wichtig, dass wir alle als Team unsere Azubis unterstützen und an einem Strang ziehen“, schildert sie. „Einer unserer Azubis ist gerade mitten in der Prüfungsphase zur Gesellenprüfung Teil 1. Klar, dass wir ihn da alle supporten.“ Die bisherige Bilanz dieser Strategie zieht jedenfalls top aus: „Meine ersten beiden Azubis haben ihre Ausbildung mit Bestnoten bestanden“, so die Unternehmerin. „Außerdem sind beide nach ihrer Ausbildung bei uns geblieben, was uns unfassbar stolz macht.“

Wigs als Mode-Accessoire und Lebenshilfe

Parallel zu ihrem Salonbusiness wurde Reza zunächst vor allem als Stylistin von DJane und Model Bonnie Strange bekannt, die sie auch auf die Idee brachte, nicht nur mit Extensions, sondern verstärkt auch mit Perücken zu arbeiten. Als dann eine Stammkundin an Krebs erkrankte, war Rezas Leidenschaft für das Thema geweckt: „Ich habe dieser jungen Kundin damals kurzerhand eine Perücke 1:1 in ihrer eigenen Haarfarbe und ihrem Look umgesetzt. Niemandem ist aufgefallen, dass sie ihre richtigen Haare verloren hat.“ So kam es, dass sich Reza 2020 mit „The Options Club“ ein weiteres Standbein schuf: ein Perücken-Atelier im zweiten Stock über ihren Salonräumlichkeiten. „Hier haben wir uns auf das Anpassen in individuellen Farben und Schnitten von Wigs spezialisiert“, so Reza. Dabei nutzen die Stylist*innen die komplette Bandbreite dessen, wofür Extensions und Zweithaar stehen können: „Einerseits werden Wigs immer mehr zum Mode-Accessoire. Auf Social Media sind wir damit gerne wild, laut und bunt und zeigen, was mit Perücken und Extensions alles möglich ist. Andererseits haben wir aber auch viele Kund*innen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen oder an Alopecia erkrankt sind. Wir rechnen mit allen gängigen Krankenkassen ab.“ Bei der Herstellung und Vermarktung der Wigs ist es Reza besonders wichtig, höchste Qualität anzubieten und alles andere zu sein als ein „angestaubtes Oma-Studio“. „Wir sprechen vor allem junge Leute an, die sich im bisherigen Zweithaar-Business sonst nicht abgeholt fühlen“, schildert Reza die Ausrichtung ihres Perücken-Atelier, das außerdem über einen gut laufenden Online-Shop verfügt.

Salon als Safe Space

Doch Reza wäre nicht Reza, wenn sie sich „nur“ mit Salon und Perückenatelier zufriedengeben würde: Sie ist für Fashionshows, Fotoshootings und Musikvideos nationaler und internationaler Stars im Einsatz und dafür auf der ganzen Welt unterwegs. Auch aktuell arbeitet sie wieder mit einem internationalen Act und plant einige Video- und TV-Formate: „Also, stay tuned“, lacht Reza. Trotz allen Trubels ist Berlin ihre „Base“: „Ich liebe gerade die Abwechslung. Der Salon ist mein Zuhause, mein Safe Space und er erdet mich“, erzählt Reza. Auch für ihre Mitarbeitenden möchte Reza im Salon einen „sicheren Raum“ schaffen, in dem die Chemie stimmt: „Wir arbeiten deswegen ausschließlich auf Termin, nicht mit Laufkundschaft“, so die Friseurmeisterin. „Bevor wir eine Friseurdienstleistung anbieten, steht bei uns immer ein etwa halbstündiger Beratungstermin. Hintergrund ist, einen Vibe-Check sowohl für unsere Kund*innen als auch für unsere Friseur*innen anzubieten. Klar, manche sind da erstmal irritiert. Aber wir wissen, dass es zwischenmenschlich einfach passen muss, wenn man in der Aura eines anderen Menschen arbeitet. Unser Job fordert nicht nur fachliches Know-how, in dem meine Mitarbeiter*innen übrigens unschlagbar sind, sondern wir geben auch etwas von unserer Seele preis.“ Rezas Ziel ist es nicht, Kund*innen für einen einmaligen Besuch bei einem „Starfriseur“ viel Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern eine langfristige Beziehung aufzubauen. „Optimalerweise erstellen wir zusammen einen „Fahrplan“ für die Haare, entwickeln einen Stil mit dem Kunden bzw. der Kundin“, schildert Reza. „Dafür ist uns eine zu 100% ehrliche und offene Kommunikation wichtig, denn nur so klappt eine Zusammenarbeit auf Dauer, nur so kann Vertrauen aufgebaut werden. Und im besten Fall bleiben die Kund*innen ihr ganzes Leben lang bei uns.“

Es wird „bold“

Eine lebenslange Kundenbeziehung und schnelle, hotte Trends sind also ebenso wenig ein Gegensatz für Reza wie krachend laute Wigs und behutsame Zweithaarberatung. Was up to date ist, erfahren Reza und ihre Kolleg*innen aus dem Netz: „Wir sind alle absolute Social Media Menschen, orientieren uns an unseren Kolleg*innen, und Popkultur ist alles für uns“, schildert sie begeistert. Gefragt nach den Top-Looks sagt sie: „Ich glaube, dass Globalfarben wieder zurück sind. Also bold Looks!“

Reza ist das beste und ermutigendste Beispiel dafür, was man in der Friseurbranche erreichen kann, wenn man sich engagiert und kontinuierlich weiterentwickelt: „Ich bin unglaublich stolz, Friseurin zu sein. Ich möchte dieses Handwerk repräsentieren und vertreten.“

Nichts anderes tust Du, Reza. Dafür und für Deine offenen Antworten danken wir Dir sehr!

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