Go, ZV, go: Warum wir Friseure die 7% statt 19% MwSt. brauchen!

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"Die 7% würde vielen Friseurunternehmern wirklich helfen!" Ulf Pingel
"Die 7% würde vielen Friseurunternehmern wirklich helfen!" Ulf Pingel

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Mehrwertsteuersenkung für Friseure auf 7 %! Immer wieder ploppt diese Forderung nach der Steuersenkung in der Branche auf. Jetzt, kurz vor der Wahl, streckt der Zentralverband Friseurhandwerk erneut seine Fühler aus und fordert in einem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Senkung der Mehrwertsteuer auf besagte 7 %. Olle Kamellen oder sinnvoller Versuch? Ulf Pingel von der Fachlehranstalt Oldenburg für Friseure und Kosmetiker rief bereits im April 2020 eine entsprechende (leider erfolglose) Petition ins Leben. Bei FMFM schreibt er darüber, warum er auch heute noch davon überzeugt ist, dass die Friseurbranche dringend die 7 % braucht.

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Nur nicht aufgeben, würde ich sagen! Auch heute, rund 17 Monate, nachdem ich die Petition zur Senkung der Mehrwert- bzw. Umsatzsteuer auf Friseurdienstleistungen angestrengt habe, denke ich, dass der erneute Anlauf des ZV, dieses Ziel zu erreichen, sinnvoll ist! Selbst wenn es schon so viele Versuche von unterschiedlichen Seiten gab, die bislang keinen Erfolg hatten. Dennoch bin ich immer noch überzeugt: Die Senkung der Mehrwertsteuer/Umsatzsteuer von 19 % auf 7 % würde dem größeren Teil der Branche vor allem in diesen Zeiten sehr helfen! Damit meine ich alle umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen. Denn bei ihnen handelt es sich in erster Linie um die Unternehmer, die sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer beschäftigen und Lehrlinge ausbilden. Sie kommen zwangsläufig über 22.000 € Umsatz im Jahr und sind somit umsatzsteuerpflichtig. Ihre Betriebe waren und sind durch Corona am stärksten betroffen.

Viele Vorteile

Warum? Punkt 1: Für ihre Auszubildenden war während des Lockdowns noch nicht einmal die Kurzarbeiterregelung anwendbar. Deren Ausbildungsvergütungen mussten zu 100 % weitergezahlt werden, obwohl die Geschäfte geschlossen waren. Punkt 2: Würde die Mehrwert. bzw. Umsatzsteuer für friseurhandwerkliche Dienstleistungen auf 7 % gesenkt werden, würde das bedeuten, dass bei einer Nettoeinnahme von 100 €, statt bislang 19 €, nur 7 € an das Finanzamt abgeführt werden müssen. Heißt: Die eingesparten 12 € würden auch für eine bessere Bezahlung der Mitarbeiter zu Verfügung stehen, ohne dass die Salonpreise zwingend erhöht werden müssten. Dass dieser Vorteil vor allem Arbeitgebern zugutekommen würde, fände ich ok. Denn dass sich an der Bezahlung der Arbeitnehmer etwas verändern muss, um zukünftig noch Nachwuchs in die Branche zu bekommen und dem immer stärker werdenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist sicherlich jedem bewusst.

Gemeinsam agieren

Würde ich auch eine weitere Petition für sinnvoll erachten? Nun, da muss ich ganz ehrlich sagen: Die Versuche im letzten Jahr haben gezeigt, wie unterschiedlich die Interessenlagen in dieser Branche gelagert sind. Eine Petition macht in der Politik nur Eindruck und erzeugt Handlungsbedarf, wenn sie den bedingungslosen Rückhalt einer gesamten Branche widerspiegelt. Wenn aber aus der eigenen Branche schon Argumente gegen die Notwendigkeit der Petition beziehungsweise ihrer Zielsetzung vorgebracht werden, kann ich darin leider keinen Sinn mehr sehen. Bleibt uns, die wir von den 7 % wirklich überzeugt sind, nur, den ZV in seinen Bemühungen zu unterstützen.“

Herzlichst, Ulf Pingel