Hammer-Salon schafft kultivierte Barberszene in beschaulicher Kurstadt

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Beim Barte der Propheten: Melanie hat Bruder Tobi und Papa Heinz-Peter fest im Griff
Salon Hammer
Beim Barte der Propheten: Melanie hat Bruder Tobi und Papa Heinz-Peter fest im Griff

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Es muss nicht immer Großstadt sein! Warum auch? „Da wären wir nur einer von vielen“, sagt Melanie Schmickler, die neben ihrem Vater Heinz-Peter Hammer und Bruder Tobias Hammer Mitinhaberin des Salon Hammer im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr ist. Hut ab und absolut vorbildlich, wie gut der Familienbetrieb bereits in 6. Generation funktioniert! Über das Geheimnis ihres Erfolgs haben die Hammers mit Gabriela Contoli gesprochen.

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Mitten in der geruhsamen Fußgängerzone von Bad Neuenahr, im Herzen des Heilbads, macht ein Salonkonzept Furore, das konträrer zum eher gediegenen Stadtbild kaum sein könnte. Denn schon beim Betreten des Salon Hammer begibt sich der Kunde auf eine Zeitreise durch rund 100 Jahre Barbergeschichte.

„Rockabilly statt Rollatoren“, ist das erste, was mir – zugegeben etwas böse – dazu einfällt. Wie ist das möglich? Eine coole Barberszene inmitten einer Kleinstadt, in der die Zeit offensichtlich stillsteht und deren Bevölkerung überwiegend die 70 nicht zu unterschreiten scheint. Doch dazu später mehr und zurück zu den Hammers.

Die Hammer-Historie

Die Wände der Barbercorner im Salon Hammer zieren einzigartige historische Fotos, dazwischen ein Porträt von Elvis, der hier „jede Woche zum Herrenabend hereinspaziert“, schmunzelt Heinz-Peter mit einem Augenzwinkern! Das älteste Relikt in der mindestens seit sechs Generationen bestehenden Friseur- und Barberdynastie ist ein Foto vom Urgroßvater des heutigen Senior-Chefs aus dem Jahr 1913, das ihn vor der Barberstube einer Kaserne zeigt.

Davor lässt sich die Familienchronik in Sachen Barber leider nicht mehr nachverfolgen, könnte aber durchaus noch Substanz haben. „Mein Großvater besaß noch Klistierspritzen und andere Requisiten aus der ursprünglichen Baderzeit, die leider jedoch irgendwann bei einer Entsorgungsaktion beseitigt wurden“, erzählt Heinz-Peter Hammer mit Wehmut.

Uropa Hammer als Militärfriseur Uropa Hammer als Militärfriseur ©Salon Hammer

Ein Traum wurde wahr!

Tobi faszinierte schon immer das Herrenfach Tobi faszinierte schon immer das Herrenfach ©Salon Hammer

Die Einrichtung der Barbercorner: zwei Bedienplätze im angesagten Herren-Vintagestil. Moderne, alte und auf alt gemachte Accessoires, die des Barbers Herz begehren. „Ich bin ein Haarschneidemaschinen-Junkie, besitze 13 Stück“, gibt Tobias mit leuchtenden Augen zu. Am Boden zwischen den Plätzen ein kleiner Kühlschrank, gefüllt mit den so typischen Herrengetränken! Alles so erfrischend oldschool!

Gearbeitet wird im Barberbereich hauptsächlich mit Tailor’s-Produkten, denn TRINITY haircare / TAILOR’S Grooming ist der Haus- und Hoflieferant der Hammers. Bereits seit seiner Ausbildung im elterlichen Betrieb, damals noch in Remagen-Kripp, ist Tobias ein Fan des Herrenfachs und träumte stets von einem eigenen Barbershop.

Vor 3 Jahren verwirklichte er dann gemeinsam mit der Familie seinen Traum. Sein Anspruch: „Weg vom 10-Minuten-Haarschnitt im Unisexsalon und hin zum Barbererlebnis! Saubere, bodenständige Arbeit zu einem vernünftigen Preis, kein Serviceuniversum“. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.

Men only!

Jeden Dienstagabend heißt es daher auch: Männer, startet entspannt und gut gestylt in den Feierabend! Ab 18 Uhr wird bei einem kühlen Bier oder einem gepflegten Whisky in gechillter Atmosphäre das komplette Herrenpflegeprogramm gespielt. Denn Tobias und Heinz-Peter beherrschen nicht nur das moderne Herrenfach, sondern beweisen tagtäglich ihr Können auch im klassischen Facon, Flattop oder Pompadour, und zwar nach allerfeinster Barbermanier.

„Die Männer kommen hier rein, um sich über ihre Pflegegewohnheiten auszutauschen und sich Tipps zu holen. Sie unterhalten sich nicht wie man vermuten könnte über Sport und Autos, sondern über Bartpflege, Öle, wie machst du das mit deinen Haaren etc.“, weiß Tobis Schwester Melanie. Woher sie das wisse, frage ich neugierig. Schließlich seien doch Frauen an diesem Abend verboten. Die Antwort bleibt sie mir aber verschwörerisch zwinkernd schuldig.

600 % mehr Herrenkunden

Im hinteren Teil des Salons dürfen sich nach wie vor die Damen verwöhnen lassen. Darüber hinaus gibt es einen separaten Zweithaarbereich, im dem auch Haarverlängerung und Haarverdichtung angeboten werden und der vor allem von Melanie bedient wird.

Obwohl es die Barbercorner erst seit 3 Jahren gibt, hält sich das Kundenaufkommen hier und im Damensalon bereits die Waage. Rund 600 % mehr männliche Kunden sind seit 2016 zu Gast bei Tobi und Heinz-Peter.

Jetzt will ich es aber endlich wissen: Wie schafft man diesen Erfolg in einer Stadt, die doch leicht überaltert scheint und wo man so gar kein Barber-Klientel erwartet? „Eine Kundin sagte einmal zu mir, dass wir eigentlich gar nicht nach Bad Neuenahr passen. Seitdem funktioniert’s“, lacht Melanie, die bereits mit 19 Jahren als damals jüngste Friseurin Deutschlands ihre Meisterprüfung absolvierte.

Doch Spaß beiseite!

„Wir gewinnen unsere Neukunden hauptsächlich über unsere eigene Social Media Arbeit.“ Und Tatsache, mit originellen Posts, die fachliche Kompetenz beweisen sowie professionell wirkenden, witzigen Videos und Fotos auf Facebook, Instagram und Youtube begeistern die drei Hammers und ihre zwei Mitarbeiter die Friseur- und Barber affine Fangemeinde auch im Netz.

Hinzu kommen kreative Beteiligungen an lokalen Events und Charity-Aktionen. Beispielsweise ist Tobias in der kommenden Woche beim exklusiven Herrenabend im ortsansässigen Kaufhaus in Sachen Styling im Einsatz. Dabei zeigt er sich sehr dankbar über die stets großzügige Unterstützung von TRINITY haircare / TAILOR’S Grooming, die bei solchen Events Produkte, Infomaterial und personelle Verstärkung beisteuern. Er selbst ist auch häufig als Freelancer für das Unternehmen unterwegs und freut sich, auch mal einen Tag bei einem Kollegen im Salon verbringen zu dürfen, um „über den Tellerrand“ hinauszuschauen.

Vater und Sohn - ein hammergeiles Team! Vater und Sohn – ein hammergeiles Team! ©Salon Hammer

Harmonischer Familienbetrieb

Das Einzugsgebiet der hammerschen Kundschaft ist übrigens riesengroß. Sogar aus Berlin und Wuppertal kommen die Fans angereist, um sich von Tobi, Heinz-Peter und Melanie schön machen zu lassen. Zoff oder Lagerkoller stehen bei den Dreien nicht auf der Tagesordnung. Das spürt man! „Angeschrien wird sich nur im Keller“, lacht Melanie.

www.salon-hammer.de

Barber oder Herrenfriseur? Die Fakten zu einem Reizthema der Branche.