Heiliger Bimbam – Papst verbietet Friseuren das Tratschen!

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Psssst - stille Post ist ein Muss im Salon!
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Psssst - stille Post ist ein Muss im Salon!

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Es war der Branchen-Aufreger des Tages! Wer gestern in den Weiten des Internets surfte, kam an einer Meldung garantiert nicht vorbei: „Papst warnt Friseure vor Klatsch und Tratsch“ hieß es etwa in großen Lettern auf der Startseite von t-online. Hintergrund des Artikels war eine Audienz, zu der der Papst eine Delegation von Friseuren, Haarstylisten und Kosmetikerinnen in den Vatikan geladen hatte. Neben seinem Rat an die Beauty-Spezialisten, ihren Beruf „in christlicher Manier“ auszuüben, ermahnte sie der Pontifex, „... der Versuchung zum Schwätzen ...“ nicht nachzugeben, „...auch wenn euer Arbeitsumfeld, wie wir wissen, dazu einlädt…“

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Was sagen wir denn dazu? Sicher erst mal ein erstauntes: Da soll aber mal einer die Kirche im Dorf lassen! Wo, wenn nicht beim Friseur, DEM Kommunikationsmarktplatz überhaupt, tauschen sich Menschen noch persönlich über alle wichtigen und weniger wichtigen Belange des Lebens aus? Selbst die Wissenschaft haben wir da auf unserer Seite. Laut der Theorie von Evolutionspsychologe Robin Dunbar (University of Oxford) stammt die Freude der Menschen am Tratsch von der Fellpflege der Affen ab und stärkt das Gemeinschaftsgefühl einer Gruppe. Internationale Studien wollen sogar erforscht haben, dass Lästern regelrecht gesund sei! Die Kurzformel ihrer Erklärung: Famose Lästerer hätten viele Zuhörer und damit ein großes Netzwerk. Diese große Zahl der sozialen Kontakte wiederum erhöhe die Lebenserwartung. Bingo!

Lästern verbindet

Ist es da nicht logischerweise auch Ausdruck christlicher Nächstenliebe, an die Gesundheit seiner Mitmenschen zu denken, indem man sich über ihre putzigen Eigenheiten austauscht? Der Salon als neuzeitlicher Nachfolger des Affen(pflege-)felsens erscheint doch geradezu prädestiniert zur Missionserfüllung! Wobei natürlich wohlwollender Klatsch und Tratsch keineswegs zu verwechseln ist mit scheußlicher Diffamierung und Mobbing. Doch wissenschaftliche Absolution oder kirchliches Verbot hin oder her: Wir lassen uns das Tratschen nicht verbieten! Kunden wollen mit ihren Friseuren quatschen. Und umgekehrt auch. Also, liebe Friseure: Seid nicht päpstlicher als der Papst. Tauscht euch aus. Seid weiter das Epizentrum der gepflegten Kommunikation. Und überlasst den Mantel des Schweigens einfach den anderen.

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