Ja, wo plexen sie denn?

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Plex to go - jetzt auch in Drogerien!
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Plex to go - jetzt auch in Drogerien!

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Es plext wie jeck. Und zwar nicht mehr nur in Friseursalons, sondern seit Neuestem auch in der Drogerie. War ja klar!

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Als Pionier Olaplex sich vor rund 2 Jahren auf den Siegeszug machte, die Friseurwelt zu revolutionieren, verharrten viele Hersteller zunächst in einer großen Wolke des Kopfschüttelns. Da erdreistete sich ein Neuling der Branche und zog mit einer Innovation an ihnen vorbei, und nicht nur das: Er statuierte ein Exempel in Sachen pflegender Haarfarbe durch den Einsatz von Hair-Securities. Unglaublich!

Viele Friseure dagegen waren restlos begeistert und feierten die neuen Möglichkeiten. Nicht minder fasziniert zeigten sich die Kundinnen: „Ich plexe jetzt“, erzählte so manche verzückte Frau ihren Freundinnen beim Smalltalk. Und die Frauen sprangen – ganz im Stil der allerseits bekannten Thermomix-Hysterie – komplett auf den Geheimtipp an.

Die Folge: Ein Geniestreich von viralem Marketing nahm seinen Lauf, wie wir es von Tupperware, Mary Kay oder dereinst auch von den American Colours kennen. Die Friseurszene stand Kopf. Die Preise für die neuen Colorationen nahmen gigantische Ausmaße an. Die Frauenpresse war Feuer und Flamme. Viele Hersteller – die einen mehr, die anderen weniger friseurexklusiv – zogen nach, die magische Plex-Formel erkennbar im Gepäck. Die Namen so unterschiedlich wie die Firmen selbst – ob Fibreplex, Keraphlex, Esslabondex, Smartbond oder Color Watch System – die Wirkweisen jedoch ähnlich. Bei diesem Plex-Boom war es nur eine Frage der Zeit, bis auch beim Massenmarkt der Funke übersprang und Plex-Dupes hier Einzug hielten. Bekannt genug waren sie ja dank engagierter Friseure inzwischen! Hallelujah, schließlich wird in den Drogerien das dicke Geld gemacht. Heißt: Seit Kurzem finden sich Add-Plex und Co. in den Regalen der Märkte. Sauteure Einmal-Sachets und neuerdings auch komplette Färbesets eines Platzhirsches versprechen das Blonde vom Himmel. Plötzlich verkommt das komplexe, professionelle Super-Treatment vom Friseur zu einem Tütchen „Fertigsuppe“. Die Selbstfärbefans freuen sich. Und vielen Friseuren wachsen darüber (noch mehr) graue Haare.

Es ist halt wieder so etwas wie ein friseuriger Murmeltiertag, der uns allen vertraut vorkommt. Die Masche: „Friseur, mach die Kundin heiß. Begeistere sie. Mach das Produkt bekannt. Dann bringen wir es – schwupps – zu dm, Rossmann und Co…“. Von den goldenen Haarölen kennen wir es, von den Haaransatzprodukten, von den Regenbogenfarben usw. Nun, was bleibt uns? Wie immer hilft sicher auch hier das Prinzip ‚Chillen und Warten’. Denn einmal der Witterung ausgesetzt, merken auch die pfiffigsten Selbstfärberinnen ganz schnell, wie sehr sich die Profi-Farbe von der Heimblondierung mit der Plex-Tütchensuppe aus der Drogerie unterscheidet. Klar, ärgerlich ist das Ganze schon. Andererseits häufen sich in den einschlägigen Foren schon jetzt die Verrisse von enttäuschten Anwenderinnen, die dem neuen Selfi-Plexi-Gott abzuschwören gedenken. „Zu teuer“, heißt es, „nicht gepflegter als nach einer Haarkur“ oder auch: „Da sind ja Silikone enthalten“. Sag bloß?! Verwunderlich ist die Ernüchterung nicht.

Bleibt festzuhalten: Zauberhafte Haarfarbe gibt es nur beim Friseur! Und Profitipps zur anschließenden Pflege auch. Lassen wir die Ladies zu Hause per-plexen. Wer tolles Blond will, kommt am Salonbesuch nicht vorbei. Vor oder nach dem Heimversuch.

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