Jens Dagné: „Soziales Engagement gibt mir tiefen inneren Frieden!“
Wie erfüllend seine Ehrenämter für ihn sind und warum er jedem rät, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, verrät uns Jens Dagné im zweiten Teil unserer Serie #Ehrenmensch. Erst vor wenigen Tagen wurde der Salonunternehmer, Intercoiffeur und FMFM-Artist von der Intercoiffure Mondial in Paris für sein beispielloses, über 40 Jahre langes Engagement mit der höchsten Auszeichnung „Grand Cross“ geehrt.
Jens Dagné gründete 2004 gemeinsam mit der Intercoiffure Mondial das Hilfsprogramm „Education for Life“, dessen Präsident er auf internationaler Ebene ist. Durch Spendengelder werden hier Projekte für Jugendliche aus weltweiten Krisengebieten für eine qualifizierte Friseurausbildung finanziert, die den Heranwachsenden eine Zukunftsperspektive geben. Auf nationaler Ebene engagiert sich Jens Dagné als Präsident des Charity Golfclubs „Play for Life e.V.“, sowie der „Intercoiffure Deutschland Charity e.V.“ Beide Vereine sammeln in Deutschland Spenden für „Education for Life“.
Jens Dagné
„Schon in meiner Jugendzeit und auch später als junger Erwachsener habe ich mich sozial engagiert. Ob im ersten Wormser „Micky Maus Club“ mit der Parole „Jeden Tag eine gute Tat“ oder über 12 Jahre für die Jugendarbeit am Ort und überregional in der Evangelischen Kirche. Es war also fast schon vorprogrammiert, das Ehrenamt auch in mein Erwachsenenleben zu integrieren.
Intercoiffure Mondial vereint die besten Friseure weltweit und stellt die höchsten Ansprüche an die fachliche und menschliche Qualität seiner Mitglieder. Aus diesem Anspruch heraus erwuchs der Gedanke, dass die Vereinigung sich auch dem sozialen Engagement verpflichten muss, den Menschen zu helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Unsere Philosophie lautet: „Wir empfinden es als Pflicht, junge Menschen zu unterstützen und ihnen eine Perspektive zu geben. Das Wichtigste, was wir geben können, ist qualifizierte Ausbildung“. Dies war gleichzeitig die Geburtsstunde des ersten Hilfsprojektes, der ersten Ausbildungsschule „Casa Do Menor“ – Überlebenshilfe und Ausweg für Jugendliche aus den Slums von Rio de Janeiro.
Kurze Zeit später wurde unter meiner Regie „Intercoiffure Charity Deutschland e.V.“ gegründet, mit dem Ziel, diese Projekte zu unterstützen. Als Präsident von „Education for Life“ koordiniere ich auch die weltweiten Aktivitäten zusammen mit meinem Vicepräsident Dan Studer (Luxemburg), unserem Weltvorstand und den Intercoiffure Charity-Delegierten der einzelnen Länder. Ziel ist es, in möglichst vielen Ländern Ausbildungsschulen für das Friseurhandwerk zu betreiben. In dem gemeinnützigen Verein Intercoiffure Charity Deutschland e.V. werde ich von den Vorständen Michael Rudy und Ludwig Janz unterstützt.
Es ist manchmal erdrückend, wenn man zum Beispiel in den Favelas, in den Slums oder den Kinderdörfern unterwegs ist. Da fühlt man sich oft hilflos und sieht, wie beschränkt im Grunde genommen das eigene Engagement und das seiner Mitstreiter ist. Oder nehmen wir aktuell die Ukraine: Wir hatten dort zwei wundervolle Education for Life Projekte aufgebaut und dann werden sie einfach sinnlos niedergemetzelt. Und trotzdem sind unsere Freunde in der Ukraine bereit, schon jetzt mit unserer Unterstützung am Fortbestand und Wiederaufbau von Education for Life mit einer neuen, kleinen Klasse zu arbeiten.
Durch die Gemeinschaft der Intercoiffure können wir viel Gutes tun und vor allem Aufmerksamkeit erzeugen. Als leidenschaftliche Intercoiffeure und Zweithaarspezialisten sind z. B. Uli und Markus Kempinger aus Augsburg seit über einem Jahr mit der Website www.hair-for-life.com aktiv. Die Kempingers sammeln auf diese Weise Echthaar-Zöpfe, um daraus Perücken machen zu lassen. Die daraus entstehenden Spendengelder gehen dann an Education for Life.
Auch wenn Ehrenämter viel persönlichen und auch finanziellen Einsatz erfordern und man sich oftmals mit der leidigen Bürokratie herumschlagen muss, so erfüllen mich meine sozialen Projekte mit großer Freude, weil sie mir das Gefühl geben, die Welt damit ein Stückchen besser zu machen. Außerdem glaube ich, dass Ich-Bezogenheit auf Dauer innerlich leer macht. Ein sozial engagierter Mensch zu sein, gibt einen tiefen inneren Frieden. Ein jeder sollte davon mal kosten! Es kann positiv und zufrieden süchtig machen….
Der eigene Dunstkreis verführt dazu, das Wesentliche zu übersehen. Leben im Überfluss führt unweigerlich dazu, dass man denkt, von irgendetwas zu wenig zu haben und noch mehr zu wollen. Oder, dass man irgendetwas Materielles „unbedingt“ braucht, um sich noch glücklicher zu fühlen. Spätestens, wenn das so weit ist, sollte man mal über den Tellerrand blicken, kurz innehalten und überlegen, wie es anderen geht. Spätestens da kann der Funke zum Ehrenamt überspringen!
Für mich gibt es jedenfalls nichts Schöneres als in Kinderaugen zu schauen, die mir dankbar sagen: „Wie schön, dass es dich gibt, du dich um meine Zukunft bemühst und mir Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben gibst!“
Weitere Infos und Möglichkeit zu spenden:
www.intercoiffurecharity.de https://education-for-life.com www.charity-golfclub.de
Jens Dagné wurde in Paris von Intercoiffure Mondial-Präsident Peter F. Pfister mit dem Grand Cross ausgezeichnet. ©Intercoiffure Mondial