L`Oréal Master of Professional Beauty
Mit einem alternativen Ausbildungs-Modell, das in nur einem Jahr zum staatlich geprüften und anerkannten Abschluss im Friseur-, Make-up- und Beauty-Bereich führt, will L’Oréal Professionelle Produkte dem akuten Nachwuchsmangel und der Imageproblematik in der Friseurbranche entgegensteuern. Von Heidrun Barbie.
Christophe Schmutz scheute während der Pressekonferenz Worte wie „Revolution“ oder „Meilenstein“ – wahrscheinlich schien ihm für die „L’Oréal Professional Beauty School“ angesichts dauernder Revolutionen und Meilensteine im Produktbereich diese Wortwahl eher als Stolperstein. Dabei wäre für das, was dieser Tage in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, „Revolution“ tatsächlich zutreffend. Denn erstmals ist in Deutschland – ohne Klimmzüge, Verrenkungen und Ausnutzung rechtlicher Nischen – eine einjährige, staatlich geprüfte und anerkannte Beauty-Ausbildung möglich, die im Ergebnis der klassischen Gesellenprüfung gleichrangig ist. Nach erfolgreichem Abschluss ist ein Berufseinstieg mit Gesellengehalt möglich, und wer danach drei Jahre im Beruf tätig ist, kann die Friseurmeisterprüfung absolvieren.
Fotos: L`Oréal Professionelle Produkte
Lückenfüller in Sachen Nachwuchs
Die Ausbildung verspricht qualifizierte Inhalte mit 100% digitaler Ausrichtung.
Die „Professional Beauty School“ füllt genau die Lücken, die es dem Friseurberuf immer schwerer machen, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Denn mieses Image, schlechte Bezahlung und minimale berufliche Perspektiven führen dazu, dass sich junge Leute – potentielle Auszubildende -, gerne für Spannenderes entscheiden. Spannender, weil sie schnellere Erfolge, mehr Zukunftsperspektiven, Spaß, natürlich auch modernere Lehrmethoden und besseres Gehalt sehen!
Nun garantiert die „L’Oréal Professional Beauty School“ eine schnelle Ausbildung – in nur zwölf Monaten -, umfassend und vielseitig – Kenntnisse über den gesamten Beautybereich werden vermittelt-, und einen schnellen und gewinnbringenden Einstieg ins Berufsleben. Zudem verspricht die Ausbildung qualifizierte Inhalte mit 100% digitaler Ausrichtung – die gesamten Unterrichtseinheiten und -materialien finden papierfrei und nur über iPad und digitale Programme statt.
Neues praxisorientiertes Konzept
Kerstin Lehmann, Leiterin Professional Development & Strategic Projects bei L’Oréal Professionelle Produkte, dazu: „Mit der L’Oréal Professional Beauty School wollen wir in erster Linie unsere Kompetenzen bündeln und das Nachwuchsproblem gemeinsam mit unseren Partnersalons angehen. Das Konzept ist andersartig, neu und wir sind davon überzeugt, dass die hohe Qualität mit digitaler und starker Praxisorientierung sowohl zeitgemäß ist, als auch neue Interessenten für den Beruf begeistern wird“. So sind es denn auch diese „neuen“ Interessenten, auf die die Konzeption verstärkt zielt; die, die sich für Beauty und Fashion interessieren, die an Modedesign und Visagismus denken – nie und nimmer aber an eine Friseurlehre!
Keine Konkurrenz zum Dualen System
Kerstin Lehmann und Christophe Schmutz
Sowohl Christophe Schmutz, Geschäftsführer L’Oréal Professionelle Produkte, als auch Kerstin Lehmann betonen, dass die L’Oréal Professional Beauty School nicht als Konkurrenz zum Dualen Ausbildungssystem zu sehen ist (zur Unterstützung dessen wurde das neue Power-Seminar für Azubis „L’Oréal Young Beauty Stylist“ konzipiert), sondern z.B. genau auf diese Gruppe der beauty-affinen Jugendlichen zielt, die auf keinen Fall eine dreijährige, schlecht bezahlte Ausbildung anstreben – dafür aber etwas Imagestarkes.
So läuft die Ausbildung ab
Die „universitäre“ Gestaltung ist ein weiteres, kleines Puzzlesteinchen, um den anderen Ansatz dieses Ausbildungsmodells deutlich zu signalisieren: Beginn der Ausbildung ist parallel zum Semesteranfang – der erste Jahrgang startet am 17. Oktober 2016 – und Bewerber müssen mindestens 10 Jahre Schulausbildung nachweisen.
Gemeinsam mit der Olaf Köhler Akademie (Lüneburg) als Träger und drei weiteren qualifizierten L’Oréal Partnerschulen – mod’s hair (Düsseldorf), D. Machts Group (Berlin) und Keller Company (Stuttgart) – sowie L’Oréal als internationalem Beauty-Konzern mit über 100 Jahren professioneller Beauty-Expertise – stehen den Schülern langjährig erfahrene Friseurexperten und vier nationale Standorte für die Ausbildung , die sich in drei große Blöcke gliedert, zur Verfügung.
Block 1: Grundlagen, Theorie & Fachkunde – 8 Monate Vollzeitunterricht Block 2: Fachpraxis – 3 Monate Praktikum im Top L’Oréal Partnersalon Block 3: Prüfungsvorbereitung – 1 Monat Vollzeitunterricht
Nach erfolgreicher Zwischenprüfung am regionalen Ausbildungsstandort und Erwerb erster betrieblicher Praxis im L’Oréal Partnersalon, erfolgt die Anmeldung zur Abschlussprüfung. Diese wird in der L’Oréal Académie in Düsseldorf abgenommen. Die Kosten liegen inkl. Zwischen- und Abschlussprüfung und Abschlusszertifikat bei 9.500 €, auch eine Ausbildungsförderung (z.B. durch BAföG) ist möglich.
15 Ausbildungsplätze pro Partnerschule
Die Crew steht in den Startlöchern, pro Partnerschule gibt es im ersten Jahr 15 freie Plätze und Interessenten können sich ab Mitte April 2016 online bewerben. Abschließend Christophe Schmutz, Geschäftsführer L’Oréal Professionelle Produkte: „Wir möchten den Friseurberuf mit dem Namen L’Oréal aufwerten und unser Netzwerk für die potentiellen Bewerber nutzen, um ihnen einen facettenreichen Einblick und eine qualifizierte Ausbildung in kürzester Zeit zu ermöglichen – und das alles gemeinsam mit und für unsere Partnersalons. Denn das Nachwuchsproblem löst sich nur, wenn man Kompetenzen bündelt und gemeinsam handelt und daher freuen wir uns umso mehr, dieses innovative Projekt offiziell zu starten“.