Männer-Dauerwelle rollt. Doch dieser Twist ist wirklich neu!
Vor allem die Youngsters lieben sie: die Dauerwelle ist bei jungen Männern nach wie vor Hype. Doch weniger die Justin-Timberlake-Gedächtniswelle ist derzeit angesagt. Ab sofort wird’s deutlich natürlicher! „Merm“-Experte Maximilian Meyer über den neuen Twist bei der Männer-Dauerwelle.
The 80ies are back! Mit den Hits und der Klamottenmode der 80er ist die Dauerwelle inzwischen wieder Dauergast in den Salons. Vor allem junge Hipster – und sogar Bill Kaulitz – haben die „Merm“ ganz oben auf der Style-List. Doch die „pudelige“ Justin Timberlake-Oberkopfkrause hat schon wieder ausgedient. „Statt auf kleine Minipli-Löckchen setzt die ‚Modern Perm’ als moderne Variante auf einen natürlichen Wave-Look“, erklärt Maximilian Mayer, Inhaber des Münchner Salons „Maximilian Meyer Hair & Beauty Experts“.
Was ist neu, anders, besser?
Großzügige Wellen statt Minipli ©Fotos: Kilian Bishop
Maximilian, welche „Merm“-Styles sind derzeit besonders angesagt?
Bei den Männern haben wir derzeit zwei besonders beliebteste Dauerwellen-Looks. Beim ersten Style werden die Seiten als Undercut geschnitten, aber nicht ganz abrasiert. Das Deckhaar bleibt in der Kopfmitte länger mit einem Wellen- bzw. Lockenverlauf von hinten nach vorn. Dieser Trend ist vor allem bei den jüngeren Kunden von ungefähr 16 bis 19 Jahre gefragt. Die Männer von Mitte 20 bis Mitte 30 tragen die Seiten gerne etwas länger und bevorzugen natürliche Wellen statt Lockenpracht. Noch kreativer ist der Mullet mit kurzen Seiten und stärkeren, von vorn nach hinten gehenden Locken im Deckhaar. Ich stelle immer wieder fest, dass die Männer mutiger werden. Coole Looks wie diesen hier habe ich sehr häufig in Berlin gesehen, als ich dort mit dem La Biosthétique Creativ-Team auf der Fashion Week die Models gestylt habe.
Wer kann aus deiner Sicht die Dauerwelle tragen?
Jeder, der Lust und Mut zur Veränderung hat, doch das Ergebnis hängt natürlich auch von der Haarstruktur ab. Aus sehr dünnem, feinem Haar kann man auch mit einer Dauerwelle keine schönen Wellen oder Locken zaubern. Daher ist eine gute Beratung wichtig, um später nicht enttäuscht zu sein.
Du selbst bist 27 Jahre jung. Know-how in Sachen Dauerwelle ist in deiner Generation an sich eher Mangelware. Wie hast du dir die modernen Welltechniken draufgeschafft?
Ich habe meine Ausbildung an der Meininghaus-Akademie absolviert. Dort sind wir auch in den neuen Dauerwell-Techniken ausgebildet worden, was in den letzten Jahren auf den normalen Berufsschulen aufgrund der mangelnden Nachfrage in den Salons in der Regel nicht der Fall war. Zur neuen Technik gehört, dass nicht mehr gegen den Haarwuchs gewickelt wird, sondern mit ihm. Auch auf chemischer Seite hat sich einiges getan. Die Dauerwell-Produkte sind heute schonender als in den Achtzigern. Und der Benefit für die Kunden ist, dass bei der Modern Perm drei unterschiedliche Styling-Varianten möglich sind. Sie können als bewegter Wave-Look, richtig lockig oder auch glatt geföhnt getragen werden. Diese Flexibilität ist Männern enorm wichtig.
Welche Pflegetipps gibst du deinen Kunden mit an die Hand?
Da jede Dauerwelle ein Eingriff in die Haarstruktur ist, ist die richtige Pflege der Haare das A und O. Die Haare brauchen Feuchtigkeit, gerade im Winter. Genauso wichtig sind aber auch die richtigen Styling-Produkte, um die Locken zu bündeln und ihnen Glanz zu verleihen. Eine Dauerwelle hält in der Regel zwei bis drei Monate, dann werden die Locken zu immer leichteren Wellen. Und übrigens: Auch wenn die Männer heute immer mutiger werden – die meisten legen großen Wert darauf, dass man es nicht sieht, dass sie Dauerwelle tragen.