Re-Start: Lasst uns stolze Friseure sein!
„Endlich wieder Haare durch unsere Finger gleiten lassen, den Duft von Hellerfärbung schnuppern, den Nebel des Haarsprays bewundern, den Wind vom Föhn auf der Haut spüren, das Gequassel von glücklichen Menschen hören... Unser Fest für die Sinne startet am 01.03.2021!!!!“, ist FMFM Artistin und Friseurunternehmerin Stefanie Ehrich überzeugt. Eine Geschichte über Sehnsucht, Stolz und große Chancen.
„Garstige Stimmen sagen uns nach, dass wir nur wegen einer Werbestrategie öffnen dürfen. In meinen Augen sind dies Neider, die selbst gerne in unserer Situation wären. Menschen, die gern auch positive Aussichten hätten! Natürlich habe auch ich mich gefragt, warum gerade wir öffnen können. Und ich bin inzwischen davon überzeugt: Weil wir wichtig sind! Haarstyling ist kein oberflächlicher Beautykram. Gerade in Krisen ist die Schönheit der kleine Anker der Frau. Wenn einem nichts mehr bleibt, dann wenigstens doch sein eigenes Wohlgefühl. Allein kann man nur bedingt dazu beitragen. Nicht jeder kann sich die Haare waschen, die wenigsten bekommen zu Hause eine schöne Haarfarbe hin (zum Glück!). Wohl niemand kann in Eigenregie eine wunderschöne Haarform gestalten!
Wir werden gebraucht!
Ihr habt in den letzten Tagen doch auch telefoniert bis zum Umfallen, oder? Und ich wette, dass auch Ihr mit jedem Telefonat wahre Freude, Aufregung und Anteilnahme erfahren habt. Die Vorfreude und Dankbarkeit der Kunden haben mich tief im Herz ergriffen. Und stellenweise hatte ich das Gefühl, dass ihnen ihre Haare, trotz der langen Friseurabstinenz, tatsächlich zweitrangig sind. Warum? Weil wir den Menschen auch persönlich nahe sind. Social Distance setzt der Einsamkeit der Menschen die Krone auf. Menschliche Kontakte und menschliche Nähe sind jetzt wichtiger denn je. Auch dafür sind wir da. Wir sind weit mehr als nur Haarkreateure. Wir sind GesundheitspflegerIn, PsychologeIn, DateretterIn, WunscherfüllerIn, das Leben-bunt-MacherIn, BeraterIn, FreundIn, TrösterIn und soooo vieles mehr. Die Gesellschaft braucht uns.
Wir können stolz sein!
Letztlich bedient unser Job nicht die uns nachgesagten, oberflächlichen Klischees. Wir sind wichtig für die Gesellschaft. Das hat man selbst auf politischer Ebene erkannt. Das müssen jetzt nicht nur unsere Kritiker erkennen, sondern auch wir selbst! Lasst uns stolze Friseure sein! Lasst uns mit Freude unserer Aufgabe entgegen sehen. Lasst uns aber auch die Verantwortung darin sehen. Alle Augen sind in den nächsten Wochen auf uns gerichtet. Wir können jetzt beweisen, dass ein gesunder Weg möglich ist, in einer Pandemie zu arbeiten. Wir können jetzt beweisen, dass es möglich ist, uns auch geöffnet zu lassen! Ich kenne keine andere Branche, die so stark vernetzt ist wie wir. Wir können also als Einheit dafür kämpfen, dass man uns auf politischer Ebene ernst nimmt und richtig einschätzt. Jetzt ist die Chance dafür!
Ich wünsche Euch allen einen guten und genussvollen Start in den März.
Eure Stefanie Ehrich
Wie steht es eigentlich um den Friseur-Beruf? Mehr zum Thema: „Traumberuf Friseur?“