Russische Friseure schneiden gut ab
Der Zentralverband unterstützt eine bis dato noch eher ungewöhnliche deutsch-russische Berufsbildungskooperation. Zum ersten Mal absolvierten am 25. September russische Friseur-Auszubildende eine deutsche Abschlussprüfung, um die Qualität der russischen Ausbildung und des deutschen Beratungserfolges in der deutsch-russischen Berufsbildungszusammenarbeit zu überprüfen.
Die Regierung der Russischen Föderation betreibt seit Ende 2012 eine Neuorientierung des eigenen Berufsbildungssystems. Aktuell wird durch den russischen Berufsverband ein landesweiter Standard für den Friseurberuf eingeführt. Neben der Erhöhung der praktischen Anteile der Ausbildung ist die landesweit einheitliche Abschlussprüfung zentrales Element der Qualitätssicherung.
Beim ihrem Besuch in Deutschland vom 24. bis 26. September wurden die russischen Expertinnen und Experten von vier russischen Friseur-Auszubildenden begleitet. Diese legten bei der Friseur-Innung Bonn/Rhein-Sieg die theoretische Prüfung ab und stellten bei einer praktischen Prüfung in einem Friseursalon in Sankt Augustin ihr handwerkliches Können unter Beweis. Fazit: Alle Auszubildenden haben die Prüfung mit guten Ergebnissen erfolgreich bestanden.
Somit bestätigen die Ergebnisse der Demonstrationsprüfung im Friseurberuf, dass die Berufsbildungsreformen in Russland zu einer qualitativen Verbesserung der Ausbildung geführt haben. Der Erfolg ist gleichzeitig ein Nachweis für die Qualität der deutschen Beratungsleistung in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit. Die Beratung und Begleitung der russischen Partner beim Aufbau unabhängiger Prüfungen war einer der Schwerpunkte, da die Prüfungen ein wesentliches Element zur Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung sind.
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont hierzu: „Verbindliche Ausbildungsinhalte und unabhängige Prüfungsverfahren sind wesentliche Indikatoren für ein gutes Berufsbildungssystem. Wir freuen uns, dass unsere bewährte Praxis auch in anderen Ländern auf fruchtbaren Boden fällt.“
Auch der ZV bewertet die deutsch-russische Bildungszusammenarbeit positiv: „Die duale Ausbildung im Friseurhandwerk hat für viele Länder Vorbildfunktion. Sie sichert qualitativ gut ausgebildeten Nachwuchs und ist dabei vor allem praxisorientiert.“, so ZV-Präsident Harald Esser.
GOVET, die Zentralstelle der Bundesregierung für internationale Berufsbildungskooperation im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), hat in den vergangenen fünf Jahren, zuletzt auch gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der Ausgestaltung der Berufsbildungs- kooperation mit der Russischen Föderation unterstützt. Weitere Informationen zum Projekt sowie zur deutschen Berufsbildungs- zusammenarbeit finden Sie im Internetangebot des BIBB unter www.govet.international
ZV Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks