Talg

Talg, auch Sebum genannt, ist ein Produkt der Talgdrüsen, die auf dem Kopf in großer Zahl in der Haut verteilt sind. Er besteht zu einem großen Teil aus Lipiden, genauer aus Triglyceriden, freien Fettsäuren, Wachsen und ähnlichen Stoffen. Außerdem sind im Talg Proteine enthalten. Die genaue Zusammensetzung des Talgs unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Auch die Menge, die die Drüsen täglich produzieren, ist unterschiedlich, Sie hängt unter anderem ab von Alter und Geschlecht, von der Ernährung, von im Körper gebildeten Hormonen und von der genetischen Veranlagung. Insgesamt sind es ein bis zwei Gramm Talg täglich, die auf den rund zwei Quadratmetern Haut abgegeben werden.

Der Talg erfüllt in erster Linie eine Schutzfunktion. Er legt sich über die Haut und das Haar und schützt sie so vor Feuchtigkeitsverlust und damit vor dem Austrocknen. Außerdem erhält der entstehende Schutzfilm die Haut geschmeidig und sorgt beim Haar für den typischen, gesunden Glanz. Auch macht der Talgfilm es Keimen schwerer, sich in der Haut einzunisten und schützt Haut und Haar darüber hinaus vor chemischen Belastungen aus der Umwelt. 

Durch die unterschiedlichen Talgmengen, die die Kopfhaut abgibt, entstehen beispielsweise Haartypen wie fettiges oder trockenes Haar. Bei fettigem Haar produzieren die Drüsen mehr Talg, als benötigt wird. Das Haar wirkt dann schnell strähnig und ungepflegt. Spezielle Haarpflegeprodukte für fettiges Haar enthalten deshalb Wirkstoffe, die die Aktivität der Talgdrüsen nach unten regulieren sollen, sodass das Haar nicht so schnell nachfettet. Wird dagegen zu wenig Talg produziert, wird der Schutzfilm zunehmend dünner und bekommt sogar Löcher. Das Haar verliert schneller an Feuchtigkeit, wirkt dann oft strohig, glanzlos und neigt eher zu Spliss und Haarbruch. Spezielle Haarpflege für trockenes Haar zielt deshalb darauf ab, dem Haar wieder Feuchtigkeit zu spenden, den noch vorhandenen Talg als Schutzfilm zu erhalten und die Lücken im Film zu schließen.