Teilzeit-Modelle: Wie clevere Chefs 1A Mitarbeiter gewinnen

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Flexible Arbeitszeitmodelle: der Schlüssel für gute Mitarbeiter?!!
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Flexible Arbeitszeitmodelle: der Schlüssel für gute Mitarbeiter?!!

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„Ich finde einfach keine Mitarbeiter!“ Fast alle Friseurunternehmer stimmen es an: das große Klagelied der Mitarbeitersuche bzw. Mitarbeitergewinnung. Und doch: Es gibt sie ja, die guten, versierten und erfahrenen Friseure im Markt. Aber wie bekomme ich sie in meinen Salon? Vielleicht mit interessanten Arbeitszeitmodellen? Wir haben einen gefragt, der selbst vor kurzem die Lager gewechselt hat: Matthias Scheufler arbeitet erst seit wenigen Monaten bei Alexander von Trentini in Wiesbaden. In Teilzeit, an drei Tagen in der Woche.

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Matthias, du gehörst zu den „alten Hasen“ der Branche; erzähl uns kurz etwas über deinen beruflichen Werdegang.

Matthias Scheufler: Ich bin 54 und war ab meinem 24. Lebensjahr bis 2008 selbstständig sehr erfolgreich mit eigenen Salons in Mannheim und Ludwigshafen. Freiberuflich habe ich lange als Artist und Trainer für eine sehr bekannte amerikanische Haarkosmetikmarke national und international gearbeitet. Eine meiner Leidenschaften war außerdem meine Ausbildung zum 5-Elemente Koch.

 

Und dann hast du Kapstadt für dich entdeckt…

Matthias: Ja! Diese Stadt hat mich ab dem ersten Moment in ihren Bann gezogen. Das war 2001. Von diesem Zeitpunkt an war es ein großer Traum von mir, dort irgendwann zu leben und zu arbeiten.

 

Was du 2008 auch umgesetzt hast.

Matthias: Richtig. 2007 habe ich mich entschlossen, alles, was ich hatte, zu verkaufen. Ich wollte genügend Geld haben, um mir meinen Traum in Kapstadt zu verwirklichen. In Südafrika angekommen musste ich mich, um bleiben zu dürfen, verpflichten, innerhalb der ersten zwei Jahre 100.000 Euro im Land zu investieren und 5 Südafrikanern eine Arbeitsstelle anzubieten. Dies war die einzige Möglichkeit, um dort eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Im ersten Jahr habe ich Kundenakquise betrieben und im zweiten Jahr meinen Salon eröffnet. Außerdem habe ich als Hair- & Make-up Artist und Stylist u.a. für Formate wie Germany’s Next Topmodel gearbeitet.

 

Das klingt nach einer steilen Karriere in Südafrika.

Matthias: Das war es auch! Bis ich plötzlich, genau einen Tag vor Ablauf meines Visums, einen Anruf meines Anwalts bekam. Er sagte, dass die fristgerecht eingereichten Papiere leider von der Einwanderungsbehörde noch nicht bearbeitet seien und ich aufgrund des Gesetzes ab sofort nicht mehr arbeiten dürfe. Sogar meinen Salon durfte ich nicht mehr betreten. Ich mach’s kurz: Als ich das Visum endlich nach vier Monaten bekam, hatte ich bis dahin 250.000 Euro im Land investiert, und der Kampf um’s Überleben begann. Ich habe dann noch 4 Jahre gekämpft. Doch aufgrund krimineller und korrupter Machenschaften gegen mich habe ich alles, was ich jemals besaß, in Südafrika verloren. Also bin ich 2014 zurück nach Deutschland gekommen.

 

Was ist seither passiert?

Matthias: Ich habe wieder bei null angefangen. Mit allem drum und dran. Zum Glück habe ich die Chance bekommen, sehr schnell in einem bekannten Filialbetrieb als angestellter Friseur arbeiten zu dürfen. Parallel zu meinem Job als Friseur bin ich nun seit drei Jahren in der Gesundheitsprävention tätig. Ich bin wirklich leidenschaftlicher Friseur, habe viel Erfahrung und bin es gewohnt, auf einem hohem Qualitätslevel zu arbeiten. Daher habe ich mich gefreut, als ich Alexander von Trentini bei einer Modenschau in Wiesbaden kennenlernte und er mich später fragte, ob ich nicht Lust hätte, bei ihm zu arbeiten.

 

Was ist heute anders als bei deinem vorherigen Arbeitgeber?

Matthias: Vieles ist anders! Es kommt unter anderem daher, dass es zwei völlig unterschiedliche, aber sehr erfolgreiche Salonkonzepte sind, die man nicht miteinander vergleichen kann. Ich habe jetzt das große Glück, dass ich 3 Tage in der Woche im Salon bin und an den anderen Tagen selbstständig als Gesundheitsberater arbeiten kann. Diese Kombination erfüllt mich sehr. Der Salon Alexander von Trentini arbeitet qualitativ sehr, sehr hochwertig, er hat anspruchsvolle Kunden und ein entsprechendes Preisniveau. Das ist das Segment, in dem ich mich einfach wohlfühle! Auf diesem Level bin ich gewohnt zu arbeiten. Aber was ebenso wichtig ist: die Wertschätzung!

 

Wessen Wertschätzung genau?

Matthias: Die Wertschätzung für meine Leistung hatte ich durch meine Kunden und Kundinnen früher auch. Aber es braucht auch die Anerkennung der Vorgesetzten! Alexander ist ein Chef, der präsent ist, der seine Mitarbeiter wertschätzt. Das ist an vielen Stellen spürbar. Er ist physisch da, er setzt sich dafür ein, dass Urlaubs- und Freizeiten unter den Mitarbeitern gerecht – und wenn möglich – nach Wunsch verteilt werden. Wir werden weitergebildet, sind vom Know-how immer auf dem neuesten Stand. Natürlich merken wir Mitarbeiter die Wertschätzung auch monetär über den Lohn. Er ist einfach total korrekt – für ihn kann ich 100% gehen. Als ehemals selbstständiger Friseur weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig all das für die Leistungsbereitschaft und Motivation von Mitarbeitern ist.

 

Das heißt, dass du zufrieden im neuen Salon bist?

Matthias:  Ja, mehr als das! An drei Wochentagen kann ich hier all meine Talente und Fähigkeiten einbringen. Und das auf einem qualitativ hohen Level. Mit über 50 habe nicht mehr den Bedarf, mich mit einem eigenen Salon selbstständig zu machen. Ich möchte diese Investitionskosten nicht mehr. Aber ich möchte mich in einem passenden Rahmen kreativ ausdrücken. Das kann ich alles hier umsetzen.

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