Time to say goodbye?! Wann es Zeit ist, sich von Mitarbeitern zu trennen

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Foto: Sam Schüller
Die neue Kolumne von Sam Schüller - #samsprichtsaus
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Der Horrorclown Fachkräftemangel macht es vielen Salonunternehmern schwer bis unmöglich, sich von Mitarbeitern zu trennen. Selbst wenn allzu offensichtlich ist, dass sie Arbeitsklima und Unternehmenskultur belasten. Friseurcoach, Saloninhaberin und Instagram-Star Sam Schüller über die Frage, warum eine Trennung durchaus Ausdruck von Fürsorge sein kann.

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Die Friseurbranche steht vor einer riesigen Herausforderung: Fachkräftemangel. Es fällt uns immer schwerer, qualifizierte Mitarbeitende zu finden, und auch junge Menschen für die Branche zu begeistern. Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft, und der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften wächst stetig. Doch während der Mitarbeitermangel uns vor Herausforderungen stellt, gibt es auch eine andere Seite der Medaille, die oft schwerer zu thematisieren ist: die Trennung von Mitarbeitenden, die das Wachstum des Unternehmens und das Arbeitsklima negativ beeinflussen.

Viele Unternehmer in der Friseurbranche kennen die Situation: Du hast ein tolles Team, aber es gibt eine Person, deren Verhalten, Leistung oder Einstellung das Arbeitsumfeld stört. Manchmal merkt man schon lange, dass es nicht mehr passt, aber man zögert, eine Entscheidung zu treffen, aus Angst vor finanziellen Konsequenzen oder den negativen Auswirkungen auf das Team.

Warum eine Trennung manchmal notwendig ist

Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass ein schlechtes Arbeitsklima nicht nur dem Unternehmen schadet, sondern auch den anderen Mitarbeitenden, die sich täglich mit der Situation auseinandersetzen müssen. Schadhafter Teamzusammenhalt, Konflikte oder stagnierende Leistung können nicht nur die Arbeitsmotivation beeinträchtigen, sondern auch den Erfolg des gesamten Unternehmens gefährden. Schlechte Mitarbeiter haben oft eine demotivierende Wirkung auf das restliche Team. Gute Mitarbeitende können sich nicht entfalten, wenn sie ständig durch negative Energien oder unprofessionelles Verhalten blockiert werden.

Die Frage ist also nicht nur, wie man gute Mitarbeiter hält, sondern auch, wie man sich von jenen trennt, die das Unternehmen und die Kultur schädigen.

Vor der Trennung: Was muss beachtet werden?

Bevor man die Entscheidung trifft, sich von einem Mitarbeiter zu trennen, sollten einige wichtige Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Klare Kommunikation: Es ist entscheidend, dass Erwartungen und Standards von Anfang an klar kommuniziert werden. Regelmäßige Gespräche und Feedbackrunden sind notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden und rechtzeitig auf Probleme hinzuweisen.
  2. Entwicklungsmöglichkeiten bieten: Wenn ein Mitarbeiter Schwierigkeiten hat, könnte ein individuelles Coaching oder gezielte Fortbildungsmöglichkeiten hilfreich sein. Vielleicht braucht die Person nur Unterstützung, um sich zu verbessern.
  3. Frühzeitiges Erkennen von Problemen: Mangelnde Leistung oder schlechte Teamdynamik sollten frühzeitig angesprochen werden, bevor sie zu einem größeren Problem werden. Hier ist eine kontinuierliche Beobachtung und Kommunikation mit dem Team wichtig.

Wann ist der Punkt erreicht, an dem eine Trennung unumgänglich wird?

Trotz aller Bemühungen um Entwicklung und Verbesserung gibt es Momente, in denen eine Trennung unausweichlich wird. Der Punkt, an dem dies der Fall ist, ist oft dann erreicht, wenn:

  • Die Leistung oder das Verhalten trotz klarer Kommunikation und unterstützender Maßnahmen nicht besser wird.
  • Der Teamzusammenhalt immer weiter leidet und die Zusammenarbeit zunehmend schwieriger wird.
  • Die negative Ausstrahlung des Mitarbeiters auf das restliche Team die Motivation und die Produktivität stark beeinträchtigt.

Wie führt man eine Trennung sensibel durch?

Das Thema Trennung sollte nie leichtfertig oder ohne Respekt vor der betroffenen Person angegangen werden. Hier sind einige Tipps, wie man die Situation sensibel und professionell handhabt:

  1. Führe das Gespräch persönlich und in Ruhe: Ein solches Gespräch sollte niemals per E-Mail oder Telefon geführt werden. Wähle einen ruhigen Moment und einen passenden Rahmen, um die Dinge klar anzusprechen.
  2. Sei transparent und respektvoll: Erkläre dem Mitarbeiter, warum die Entscheidung getroffen wurde. Sei dabei ehrlich, aber achte darauf, dass die Worte respektvoll und konstruktiv sind. Biete der Person eine faire Möglichkeit, sich zu äußern.
  3. Biete Unterstützung an: Wenn möglich, kannst du anbieten, bei der Suche nach einer neuen Position zu helfen oder die betroffene Person auf ihrem weiteren Weg zu unterstützen.

Meine eigene Erfahrung: Der schwierige Schritt zur Trennung

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der Schritt, sich von Mitarbeitenden zu trennen, nicht immer einfach ist – auch wenn sie sehr beliebt bei den Kunden waren und zu den Umsatzstärksten im Team gehörten. Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil es letztlich um das Wohl des gesamten Teams und die langfristige Gesundheit des Unternehmens ging. Es war eine moralisch schwierige Entscheidung, da diese Mitarbeitenden einen erheblichen Beitrag zum Umsatz geleistet haben, aber ihr Verhalten und ihre Einstellung haben das Team negativ beeinflusst. Trotz des finanziellen Drucks und der Unsicherheit, die eine solche Entscheidung mit sich bringt, musste ich erkennen: Der Umsatz darf niemals über der Menschlichkeit stehen. Wenn ein Mitarbeiter nicht zum Team und zur Unternehmenskultur passt, dann ist eine Trennung manchmal notwendig, um das Ganze langfristig zu stärken.

Es war eine herausfordernde Phase, sowohl finanziell als auch emotional, aber am Ende hat sich die Entscheidung als richtig erwiesen. Das Team konnte wieder in einem positiven und respektvollen Umfeld arbeiten, und der Erfolg des Unternehmens hat sich stabilisiert, weil die guten Mitarbeiter sich wieder frei entfalten konnten.

Mut zur Entscheidung: Dein Unternehmen braucht dich

Es ist verständlich, dass die Entscheidung, sich von einem Mitarbeitenden zu trennen, schwerfällt. Gerade in der Friseurbranche, in der viele Unternehmer auf die Unterstützung ihrer Mitarbeiter angewiesen sind, ist es ein Schritt, der emotional und finanziell belastend wirken kann. Doch als Unternehmer musst du auch an das Wohl deines Unternehmens und deines Teams denken. Manchmal bedeutet wahre Führung, mutig zu sein und schwierige Entscheidungen zu treffen, um langfristigen Erfolg und ein positives Arbeitsumfeld zu sichern.

Denk daran: Gute Mitarbeiter verdienen es, in einem Umfeld zu arbeiten, das sie unterstützt, inspiriert und respektiert. Schadhafte Mitarbeitende können die besten Kollegen demotivieren und das gesamte Team in Mitleidenschaft ziehen. Also sei mutig, deine Entscheidungen zu treffen – für dich, dein Team und dein Unternehmen.

Eure Sam