Welcher Kamm ist der richtige?

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Sex sells! Und Kämmen ist sexy - und zwar schon ziemlich lange! Kulturgeschichtlich ist der Kamm das älteste Werkzeug zur Körperpflege. So wundert es nicht, dass sich über die vielen Jahre unzählige Kamm-Arten entwickelten. Aber wie findet man in dieser Flut den individuell richtigen Kamm?

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Der Kamm gilt bis heute als magisches Symbol für Schönheit und sexuelle Anziehungskraft der Frau. Wir denken an die sagenhafte Loreley, die auf ihrem Felsen saß und ihr langes Haar kämmte, und mit diesem erotischen Signal die Rheinschiffer so ablenkte, dass sie die Strömungen vernachlässigten, kenterten und ertranken. Kämme fürs Frisieren, Toupieren, Ondulieren, Durchkämmen, Abteilen, und viele mehr. Die Auswahl an Kämmen ist so riesig, dass man beim Kauf oftmals überfordert ist: Welcher Friseur-Kamm ist wofür der richtige? Woran erkennt man einen guten Kamm? Worauf muss man bei der Auswahl achten? Aus welchem Material sollte der Kamm sein? FMFM hat sich den Markt der Haarkämme mal näher angeschaut und versucht, Licht ins Dunkel der zackigen kleinen Frisierhilfen zu bringen.

Was macht einen guten Kamm aus?

Olivia Garden Carbon + Ion Kämme Olivia Garden Carbon + Ion Kämme

Jeder Kamm sollte in erster Linie glatt sein. Genauer: Die Zähne und der Kammrücken sollten glatt verarbeitet sein. Sie dürfen keine scharfen Grate oder gar Kanten haben, die am Haar reißen und es beschädigen können. Ferner sollten die Spitzen der Zähne sauber abgerundet sein, damit sie nicht unangenehm auf der Kopfhaut kratzen. Alles Weitere hängt von den individuellen Anforderungen und dem Anwendungszweck ab. Aber in Bezug auf eine glatte, gratfreie Verarbeitung gibt es keine Kompromisse.

Materialien für Kämme

Olivia Garden Healthy Hair-Kämme aus Bambus Olivia Garden Healthy Hair-Kämme aus Bambus

Früher waren Kämme hauptsächlich aus Horn, Schildpatt, Knochen, Elfenbein oder Holz. Die heutigen Gebrauchskämme werden überwiegend aus Hartgummi (Naturkautschuk bzw. Ebonit), Kunststoff, Metall, Silikon oder Carbon hergestellt. Dies liegt bei manchen Materialien wie beispielsweise Schildpatt oder Elfenbein daran, dass diese wegen des Tierschutzes nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen. Hornkämme findet man heute nur noch selten, weil diese zwar sehr hochwertig (Elastizität, Druckfestigkeit, Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen), aber auch wesentlich teurer sind.

Kunststoff- und Silikonkämme

Dies ist die günstigste Variante. Kunststoff-Kämme sind außerdem robust und in der Regel ordentlich verarbeitet. Allerdings entstehen durch die Massenproduktion häufig viele kleine Grate und Kanten, die das Kämmen erschweren. Kunststoffkämme sind damit zwar eine wirtschaftliche Alternative, jedoch niemals ein hochwertiges Profi-Werkzeug.

Carbon-Kämme

In den letzten Jahren haben Carbon-Kämme einen regelrechten Boom erlebt. Das Material ist sehr hart, wodurch Carbon-Kämme außerordentlich haltbar sind. Darüber hinaus kann man durch die Härte des Carbons störende Grate und Kanten sauber abschleifen, und so Präzisionswerkzeuge höchster Qualität herstellen, die für viele Friseure heute das Maß aller Dinge sind. Einen Nachteil kann man aber nicht verschweigen: Carbon ist nicht besonders flexibel, wodurch der Kamm stets über gewisse Steifheit verfügt, die einerseits hinderlich bei vielen Techniken sein kann, andererseits auch ein weniger feines Gefühl auf Haar und Kopfhaut beim Kämmen bedeutet.

Hartgummi-Kämme

Mit Hartgummi ist Natur-Kautschuk bzw. noch genauer Ebonit gemeint. Ebonit ist ein aus Naturkautschuk und Schwefel hergestellter besonders harter Gummi. Man kennt das Material z.B. auch von Mundstücken für Blasinstrumente wie der Klarinette. Hartgummi-Kämme sind sehr anspruchsvoll in der Herstellung, und müssen einzeln in Handarbeit geglättet und poliert werden. Das Ergebnis sind dann aber absolut gratfreie, perfekt glatte Kämme, die ein unglaublich weiches und dennoch präzises Kämmen ermöglichen. Ebonit-Kämme sind daher nach wie vor für die meisten Profis die Könige unter den Kämmen. Allerdings hat diese Qualität auch ihren Preis. Leider sind Hartgummi-Kämme auch ein wenig empfindlicher als z.B. Carbon-Kämme. Dennoch: Wer bereit ist, ein wenig mehr zu bezahlen und auf seine Kämme aufzupassen, der wir von einem Ebonit-Kamm sicherlich nicht enttäuscht sein.

Arten von Kämmen

Fripac EBONIT Kämme Fripac EBONIT Kämme ©Fripac-Medis

Die Fülle von Anwendungsmöglichkeiten hat eine große Anzahl von Kamm-Arten hervorgebracht. Da fällt es oft nicht leicht, die teilweise sehr feinen Unterschiede einordnen zu können, und dann die richtige Entscheidung bei der Anschaffung eines Kamms zu treffen. Wir wollen in den folgenden Abschnitten daher die wichtigsten Kamm-Arten kurz vorstellen.

Frisierkamm

Wie der Name schon sagt, geht es hier stets darum, eine Frisur zu erstellen oder zu pflegen. Ein typischer Vertreter ist der große, grobzahnige Frisierkamm mit Griff. Speziell für Damen findet man Frisierkämme auch zum Entwirren von langen Haaren oder zum Einkämmen von Haarfarbe. Schließlich gibt es auch noch die meist kleineren Herren-Frisierkämme, auch als sogenannte Taschenkämme für unterwegs. Frisierkämme sind die Allrounder unter den Kämmen, die man in den unterschiedlichsten Größen, mit oder ohne gewölbten Rücken oder in diversen spezialisierten Formen findet.

Nadelstielkamm und Stielkamm

Der Nadelstielkamm unterscheidet sich vom Stielkamm durch eine ins Material eingesenkte oder angesetzte Nadel aus rostfreiem Edelstahl. Der Stielkamm ist hingegen aus einem Stück, sein Stiel ist der spitz zulaufende Griff, der aus demselben Material wie der Kamm selbst ist. Besonders geeignet sind Stielkämme zum Einlegen und Frisieren, sowie beim Wickeln von Dauerwellen. Heute sieht man sie auch häufig bei vielen Haarfärbe-Techniken, da die Nadel oder der Stiel sowohl ein leichtes Abteilen von Sektionen, als auch das anspruchsvollere „Weben“ erlauben.

Toupierstielkamm

Der Toupierstielkamm unterscheidet sich vom Nadelstielkamm bzw. Stielkamm nur durch abwechselnd kürzere und längere Zähne. Dadurch eignet er sich besonders gut zum Toupieren, sowie zum Glattkämmen der Haare beim Einlegen oder beim Wickeln der Dauerwelle. Er ist damit besonders für Hochsteck-, Show- und Hochzeitsfrisuren ein unverzichtbares Werkzeug.

Gabelkamm

Er ist die ideale Ergänzung beim Finish der Frisur zum Anheben und Lockern einzelner Haarpartien als Unterstützung zum Toupieren. Seinen Namen hat der Gabelkamm natürlich wegen seiner Ähnlichkeit mit einer Gabel, und wie diese wird er meist in Kombination mit einem anderen Werkzeug eingesetzt.

Haarschneidekamm

Ob für kurzes oder langes Haar: Haarschneidekämme gibt es in allen Größen und Ausformungen für präzise Haarschnitte, ob mit der Schere oder der Haarschneidemaschine. In der Regel unterscheiden sie sich durch ihre Länge, sowie die Feinheit ihrer Zahnung. Häufig kommen Haarschneidekämme zum Einsatz, die zwei unterschiedlich feine Zahnungen gleichzeitig haben. Damit ist es möglich, mit nur einem Kamm grob vorzukämmen, und dann mit demselben Kamm die Sektion präzise und fein über die Finger zu kämmen.