„Wir Friseure lieben Menschen. Deshalb trifft uns Covid19 im Herzen.“

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Hat in Corona-Zeiten Herzschmerz: Frank Brormann
Hat in Corona-Zeiten Herzschmerz: Frank Brormann

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Wer dieser Tage nicht sowieso schon nah am Wasser gebaut hat, bekommt jetzt garantiert Pipi in den Augen! Denn in seiner neuesten Kolumne öffnet Calligraphy-Founder und FMFM-Artist Frank Brormann sein großes Herz und erzählt, was ihm in dieser Corona- Auszeit am aller-, allermeisten fehlt... Och.

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Wenn wir unsere Augen schließen, dann können wir es sehen: den turbulenten und lebendigen Friseursalon. Ich kann sie hören: die vielen unterschiedlichen Stimmen und dann noch dieser einzigartige Geruch. Ach, wie mir all das fehlt… Diese vielen bekannten Gesichter mit den spannenden Geschichten. Da sind die Kinder, die mit Ihren großen Augen entdecken und die älteren Damen, die sich in ihrer guten Stube – unserem Salon – wie zu Hause fühlen. Ich vermisse diese Gespräche mit all den Sorgen und Erlebnissen: Wie geht es den Kindern? Was machen die Eltern? Wie läuft es im Studium? Ich wusste natürlich schon immer, dass dies zum Beruf Friseur dazu gehört, aber dass es mir so fehlen würde, das hätte ich nicht gedacht. Immer, wenn ich eine Frage hatte, dann habe ich innerhalb kürzester Zeit eine Antwort darauf bekommen, denn unsere Kunden sind so vielfältig , wie die Fragen, die uns das Leben stellt.

Herzenssache: Mitarbeiter

Dann noch das wichtige Thema: Wie geht es unseren Mitarbeitern? Telefonieren ist einfach nicht dasselbe wie sich zu sehen. Auch ein Web-Meeting kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Ich traue mir zu, in den Augen und dem Verhalten meiner Kollegen und Kolleginnen erkennen zu können, ob Sie glücklich sind oder ob sie Probleme haben. Ich helfe gerne und mir wurde schon oft geholfen. Dieses Miteinander ist einfach durch nichts zu ersetzen!

Herzenssache: Handwerk

Friseur geworden bin ich auch, weil ich gerne gestalte. Ich liebe das Handwerk und vollende leidenschaftlich gerne, was ich begonnen habe. Jetzt sitze ich den ganzen Tag im Home Office und arbeite viral. Wisst ihr was: Ich möchte mein vorheriges Leben zurück! Ich möchte Haare berühren, Frisuren gestalten und meine Kunden glücklich machen. Mir fehlt der direkte Kontakt mit Menschen – und ja, mir fehlen Komplimente. Ich freue mich auf den ersten festen Händedruck!!! Oder sogar darauf, einen lieben Menschen in den Arm nehmen zu können. Herrlich , diese Vorstellung. Ja, ich bin mir sicher, der Friseurberuf ist wichtig. Er ist sogar systemrelevant! Und wir Friseure werden gebraucht, damit das Social Distancing wieder aufgelöst werden kann. Unsere Kunden vertrauen uns und wir werden mit diesem Vertrauen nach der Schließungszeit sehr verantwortungsvoll umgehen. Hoffentlich ist es schon bald soweit.

Ich habe einen Wunsch: dass, wenn wir in 5 Jahren auf das Heute zurückschauen, vieles von dem, was wir lernen durften, auch genutzt haben, um diese Welt wertvoller zu gestalten.

Bleibt gesund. Euer Frank Brormann